Die Empfehlungen » Genres http://die-empfehlungen.net http://www.die-empfehlungen.net Fri, 06 Jun 2008 11:01:39 +0000 http://wordpress.org/?v=2.5.1 en Zerstörerisches Finale http://die-empfehlungen.net/2008/06/06/zerstorerisches-finale/ http://die-empfehlungen.net/2008/06/06/zerstorerisches-finale/#comments Fri, 06 Jun 2008 11:00:26 +0000 Wolfgang Ruge http://die-empfehlungen.net/?p=137 Rezension zu Sunquest Teil 12 „Pulse“ von Susan Schwartz.

Inhalt

Shanija erreicht die Stele von Majakar. Dort stellt sich ihr Darren Haag in den Weg, der sich als Anhänger einer Sekte entpuppt. POMG, der sich als ehemalige Nano-Technologie in tausende Einzelteile verwandeln kann, legt sich zu staubgroßen Einheiten zerfallen über Darren Haag und neutralisiert so seine PSI-Kräfte. Dadurch gelingt es Shanija Darren zu erschießen.

Als Nächstes stellt sich ihr Corrundur in den Weg. Der Führer der Warner will Shanija aufhalten, lässt sich aber umstimmen Shanija gehen zu lassen und Less durch einen großen PSI-Block zu schützen. So gelangt Shanija unversehrt zur Urmutter. Diese ist mittlerweile im wahrsten Sinne des Wortes mit ihrem Schiff verwachsen. Die Kristalle, die PONG gesammelt hat, sind in der Lage die PSI-Kräfte rund um das neue Schiff – die SUNQUEST 2 – aufzuheben.

Die SUNQUEST 2 hebt ab. Shanija lässt Kurs auf die Erde setzen, als sich die Passage – ein Spalt zwischen zwei Universen öffnet. Aus diesem scheint ein grausames Wesen zu kommen. Shanija überlässt der Urmutter den Speicherkristall mit ihren von den Quinternen gesammelten Daten und steigt in ein Beiboot. Sie fliegt auf den Riss zu und setzt die Sonnenkraft ein. Die Passage schließt sich und Shanija landet wieder auf Less.

Dort trifft sie auf Mun, As’mala und Seiya, die alle wohlauf sind. Als Retterin Less‘ hat sie einen neuen, gehobenen Status und wird von allen auf Händen getragen. Ihr erster Weg führt zu Earl Haag, Darrens Vater und Großvater des noch ungeborenen Kindes von Shanija und Darren…

Rezension

Darren Haag als Verräter zu enttarnen ist ein dramaturgisch genialer Kniff, der wohl für alle Leser der Serie sehr überraschend kam. Die Reaktion Shanijas auf diese für sie wohl schreckliche Nachricht fällt höchst nüchtern aus. Innerhalb von ein paar Sekunden denkt sie wieder an ihren Auftrag; Milliarden Menschen einer Erde zu retten, die in Rückblenden erneut grausam erscheint. Shanija ist in diesem Moment ein Automat, keine menschliche Identifikationsfigur. Das PONG auf einmal aus Nano-Teilen besteht habe ich entweder bisher überlesen oder es ist neu. Da er diese Fähigkeit bisher noch nicht eingesetzt hat, wirkt diese Erkenntnis wie ein Deus ex Machina. Wenn du glaubst es geht nicht mehr, holt PONG von irgendwo eine neue Fähigkeit her…

Nun ja, es geht weiter. Corrundur, ein komischer Kerl mit Maske taucht auf. Nun ja, er ist recht schnell überredet. Also geht Shanija weiter und trifft auf die Urmutter. Natürlich verstehen sich die beiden sofort blendend und dank PONG hebt die Sunquest 2 ruckzuck ab. Alles geht wunderbar glatt. Zu glatt, um spannend zu sein.

Mitten im Weltraum erkennt Shanija auf einmal ihre Liebe zu Less. Sie vertraut ihren Datenkristall, für den sie vor ein paar Seiten noch ganz Less geopfert hätte, der Urmutter an, die sie seit ein paar Stunden kennt und steigt in ein Beiboot und schließt die Passage. Wieso, weshalb, warum? Ich habe keine Ahnung. Aber seit den letzten Romanen habe ich mich eh mit der Idee angefreundet, von Shanija keine Logik zu erwarten. Am Ende landet Shanija auf Less. Ende gut, alles gut – zumindest im Sunquest–Universum. In der Realwelt sieht es anders aus. Ich habe mich durch den letzten Teil der Serie richtig durchquälen müssen. Viel ist von der Skurrilen Welt am Anfang der Serie nicht übrig geblieben. Less zeigt sich als ein Planet voller Verrückter. Dadurch ist der Abschluss nicht sonderlich spannend. Sowohl das Schicksal dieses Mondes voller Irrer als auch das von Shanija Ran haben mich am Ende nicht sonderlich interessiert.

Fazit

Dem Abschluss der Serie fehlt so ziemlich alles, was die Serie am Anfang ausgezeichnet hat. Lediglich der dramaturgische Kniff mit Darren Haag verhindert die schlechteste Note. MIES (5,0).

Generelles Fazit zur Sunquest-Serie

Die Serie startet gut und baut zum Ende immer mehr ab. Verwundert hat mich, dass die jüngeren Autoren in meinen Augen weit bessere Leistungen als die arrivierten geboten haben. Darüber hinaus führte das lose Konzept der Serie vielleicht dazu, dass am Ende krampfhaft ein Zusammenhang hergestellt werden musste. Der nächste Zyklus soll Quinterna heißen. Es wird wohl um die Feinde der Menschheit gehen. Shanija wird wieder im Mittelpunkt stehen. Für mich ein Grund nach diesem Zyklus mit Sunquest Schluss zu machen. Der erste Zyklus war trotz der Schwächen zum Ende über weite Teile sehr unterhaltend, so dass ich ihn durchaus weiterempfehlen kann.

Bibliographische Daten

Susan Schwartz:Pulse.
In: Uwe Anton / Susan Schwartz: Sunquest Band 6: Tenebrae.
Fabylon, 2008, 240 Seiten, Taschenbuch,
ISBN: 978-3927071223.

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Meisterhafter Abschluss http://die-empfehlungen.net/2008/05/25/lmeisterhafter-abschluss/ http://die-empfehlungen.net/2008/05/25/lmeisterhafter-abschluss/#comments Sun, 25 May 2008 11:00:02 +0000 Wolfgang Ruge http://die-empfehlungen.net/?p=135 Rezension zu „Die Meisterin“ von Trudi Canavan

Warnung: Sollten Sie die beiden Vorgängerbände noch nicht kennen, besteht die Gefahr, dass Sie durch Lesen dieser Inhaltsangabe Dinge erfahren, die die anderen Bücher an Spannung verlieren lassen.

Inhalt:

Sonea steht kurz vor dem Ende ihrer Ausbildung. Aus ihrem unterkühlten Verhältnis zu ihrem Mentor Akkarin ist mittlerweile eine Freundschaft geworden und Sonea vertraut dem hohen Lord, der entgegen der Gildevorschriften schwarze Magie praktiziert.

In Kyralia treibt gerade ein Serienmörder sein Unwesen und Sonea erfährt, als sie sich mit Akkarin an dessen Spuren heftet, dass es sich in Wahrheit um mehrere Mörder handelt. Diese stammen aus dem Nachbarland Sachaka. Dieses Land wurde vor Jahrhunderten in einem Krieg durch die Gilde besiegt und sinnt nun nach Rache. Akkarin befürchtet, das der Angriff kurz bevorsteht.

Rezension

Trudi Canavan schließt ihre Trilogie würdig ab. Die bekannten Stärken werde ich hier nur kurz ausführen: Spannende Schreibe, flüssiger Stil, erstklassige Charakterisierungen. Daran hat sich auch in diesem Roman nichts geändert. Besonders gut, finde ich die Destruktion des Bösewicht Akkarin hin zu einem „Helden“. Überhaupt erweist es sich als sehr angenehm, dass die Charaktere über ihre Handlungen nachdenken und sich nicht als Gehilfen des Schicksals betrachten.

Es gibt jedoch einen Unterschied zu den vorherigen Bänden. Die Handlung beginnt diesmal relativ schnell, und es passiert mal richtig was. Die vielen Handlungsebenen (Cery, Dannyl, Sonea, Rothen) führen nicht zu Verwirrung (was für sich schon eine Leistung ist), sondern präsentieren alle eine eigene, aber im großen Kontext stehende Geschichte, die sich überaus spannend liest.

Fazit

Zu diesem Roman gibt es wenig zu sagen. Schön, dass das wenige nur Gutes ist: Ordentliches Handlungstempo, gute Spannung, gute Charakterisierungen. Stilistisch sauber. Keine Möglichkeit für Punktabzug. SEHR GUT (1,0).

Bibliographishe Daten

Trudi Canavan: Die Meisterin.
Blanvalet, 2007, 700 Seiten, Trade-Paperback.
ISBN: 978-3442243969

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Rebellische Weiterentwicklung http://die-empfehlungen.net/2008/05/18/lrebellische-weiterentwicklung/ http://die-empfehlungen.net/2008/05/18/lrebellische-weiterentwicklung/#comments Sun, 18 May 2008 11:00:03 +0000 Wolfgang Ruge http://die-empfehlungen.net/?p=134 Rezension zu „Die Novizin“ von Trudi Canavan

Inhalt

Der Roman „Die Novizin“ setzt die Geschichte aus „Die Rebellin“ fort. Sonea ist in die Gilde aufgenommen und von Rothen auf ihren Eintritt in den Unterricht vorbereitet worden. Mit Beginn des neuen Schuljahrs tritt sie in die Klasse der Novizen ein.

Aufgrund ihrer Herkunft aus den Hüttenvierteln wird sie von den aus besseren Häusern stammenden Novizen immer wieder angefeindet. An der Spitze dieser Bewegung steht Regin. Dieser ist ebenso wie Sonea sehr begabt und so entspinnt sich zwischen den beiden ein erbarmungsloser Konkurrenzkampf.

Während Sonea in der Gilde um Anerkennung kämpft, erhält Dannyl einen Botschafterposten und versucht die Reisen Akkarins nachzuvollziehen.

Rezension

Die Rezension zu diesem Roman fällt relativ kurz aus. Als Fortsetzung von „Die Rebellin“ weißt „Die Novizin“ die gleichen Stärken und Schwächen auf. Der Roman ist spannend geschrieben und flüssig zu lesen. Die Charaktere sind gut und vielseitig charakterisiert. Lediglich einige Mitschüler Soneas werden auf ihre Funktion reduziert, was dem flüssigen Lesefluss aber eher zu Gute kommt.

Leider wurde auch eine Schwäche aus dem Vorgänger übernommen. Der Story braucht etwas Zeit bis sie endlich Fahrt aufnimmt. Im Prinzip lässt sich die erste Hälfte des Romans auf „Sonea wird von ihren Mitschülern nicht anerkannt“ reduzieren. Da aber nicht alle aus „Die Rebellin“ übernommenen Figuren neu beschrieben werden müssen, wirkt die „Handlungsbeschleunigung“ etwas besser als beim Vorgänger.

Fazit

Wie der Vorgänger: Ein Roman mit guter Spannungskurve, erstklassigen Charakterisierungen und etwas zu langsamer Handlungsentwicklung. Für mich etwas weniger voraussehbar als der Vorgänger, weshalb es auch eine etwas bessere Note gibt: GUT + (1,7).

Bibliographische Daten

Trudi Canavan: Die Novizin.
Blanvalet, 2007, 604 Seiten, Trade-Paperback.
ISBN: 978-3442243952.

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Schlechtes Actionkino zum Lesen http://die-empfehlungen.net/2008/04/27/schlechtes-actionkino-zum-lesen/ http://die-empfehlungen.net/2008/04/27/schlechtes-actionkino-zum-lesen/#comments Sun, 27 Apr 2008 11:00:27 +0000 Christian Lenz http://die-empfehlungen.net/?p=86 Rezension zu “Das Tartarus-Orakel” von Matthew Reilly

Inhalt

Es ist soweit, nach über 4.500 Jahren naht wieder der Tag von Tartarus, an dem die Sonne der Erde wieder ihren heißesten Fleck zuwendet. Wenn dies geschieht, ohne das entsprechende Vorkehrungen getroffen worden sind, bedeutet dies das Ende der Menschheit.

Wurden jedoch entsprechende Vorbereitungen getroffen, so kann das Schicksal der Menschheit entschieden werden, indem entweder das Ritual der Macht, bei dem eine Nation, für die nächsten 1.000 Jahre, zum absoluten Beherrscher über alle anderen wird, oder aber das Ritual des Friedens durchgeführt wird.

Das letzte Mal als der Tag von Tartarus anbrach, geschah dies zu den Zeiten der Pharaonen, die extra dafür die Pyramide von Gizeh bauten und sie mit einer besonderen Spitze versahen, die die Energie des Tartarus-Sonnenflecks aufnahm und für das Ritual zur Verfügung stellte. Bald nach dem Ritual wurde das machtvolle Instrument aber aus Sicherheitsgründen in seine sieben Teile zerlegt und die einzelnen Teile in den sieben Weltwundern versteckt.

In der Jetztzeit befinden sich drei verschiedene »Teams« auf der Suche nach den verloren gegangenen Teilen der Spitze.

Eine umfangreiche europäischen Truppe unter der Führung der katholischen Kirche, die dafür sorgen will, dass das Christentum die nächsten 1.000 Jahre herrscht.

Die zweite, große Gruppierung wird von einer Sondereinheit, man kann schon sagen Sonderarmee, der Vereinigten Staaten von Amerika gestellt.
Die dritte Gruppe um den Ex-Soldaten Jack West setzt sich dagegen aus einigen wenigen Individuen zusammen, die Spezialisten in ihren jeweiligen militärischen Fachgebieten sind. Es ist ein kleiner Spezialtrupp mit Angehörigen aus sieben verschiedenen Staaten, mit einer völlig anderen Zielsetzung, nämlich dafür zu sorgen, dass keine der anderen Gruppierungen in den alleinigen Besitz aller Teile kommt und das Ritual zur Erlangung der absoluten Macht auf Erden durchführen kann.

Diese drei Teams liefern sich einen gnadenlosen Wettkampf um die Teile des Schlusssteins.

Rezension

»Das Tartarus-Orakel« liest sich wie ein in Buchform gegossener Actionfilm.

Allerdings wie ein schlechter Actionfilm, bei dem es kracht und scheppert und man vor lauter Explosionen und Action keine wirkliche Handlung sieht. Die Art, bei der man sich nach dem Rausgehen aus dem Kino denkt, ›Nette Action, aber worum ging es eigentlich?‹ und die man am nächsten Tag schon vergessen hat.

So ähnlich liegt der Fall bei diesem Buch. Matthew Reilly konzentriert sich viel zu sehr auf die Action an den verschiedensten Schauplätzen und lässt seine Protagonisten von einem Ort zum nächsten hetzen. Dabei vernachlässigt er die Entwicklung der Charaktere und die sie verkommen zu Füllstücken.

Bei den Charakteren, nun da gibt es die üblichen Verdächtigen, die Guten (der Held Jack West und seine Leute) und die Bösen (im Prinzip der gesamte Rest). Und natürlich gibt es auch eine kippelige Figur, die nicht ganz einzuordnen ist, und die ebenso natürlich zu Wests Team gehört.

Die bösesten der Bösen gehören zu den amerikanischen Truppen, die direkt dem Präsidenten, und nur ihm, unterstellt sind, und sich einen Dreck um solch unwichtige Dinge wie Menschenrechte, Kulturgüter der Menschheit oder die Freiheit (anderer) kümmern und munter drauf losballern und sprengen. Wer da Vergleiche mit anderen Truppen der Vergangenheit ziehen möchte, kann dies gerne tun. Auch auf Nazis wird nebenbei noch eingegangen, denn die Amerikaner haben sich doch glatt noch einen lebenden Altnazi einverleibt, der schon damals nach den Teilen des Schlusssteins gesucht hat und ihnen heute einen Vorteil verschaffen könnte.

Auch die Truppen unter der Führung eines katholischen Priesters gehen nach dem Motto »Erst schießen, weiter schießen, Fragen werden nicht gestellt!« vor.

Zur Handlung ist nur zu sagen, dass sie stets nach einem ähnlichen Schema abläuft: Wests Team hat fast ein Teil an sich gebracht, dann wird es ihm auch schon wieder entrissen. Seltsam, als ob sie einen Verräter unter sich hätten?

Die Action-Szenen sind teilweise zu übertrieben geschildert und die Fallensysteme der Ägypter funktionieren auch nach 4.500 Jahren immer noch besser als unsere modernsten Systeme. Sogar die Krokodile sind immer noch in genau dem richtigen Wandloch.

Man ist ja Übertreibungen und Nonsense gewohnt, aber was dem Ganzen die Krone aufsetzt ist Jack Wests Flugzeug, eine alte 747, die er damals Saddam höchstpersönlich geklaut hat. Darüber, dass das Ding von einem Piloten allein geflogen wird, seit Jahren mitten in der Einöde landet und startet, von höchstens einer Handvoll Leuten gewartet und umgebaut wurde, kann man hinwegsehen. Bei den vier großen Kanonentürmen die am Flugzeug angebracht wurden tut man sich schon schwerer, denn es gibt da so eine Kleinigkeit, die nennt sich Aerodynamik.
Aber das die das Flugzeug auch noch mit Senkrechtstarterfähigkeiten ausgestattet haben sollen, das schlägt dem Fass den Boden aus! Vor allem, wenn das Ding dann auch noch ohne Probleme für mehrere Minuten an der gleichen Stelle im Schwebeflug verweilt und die Leute munter über die Tragflächen laufen! Das ist sowas von hanebüchen, das mir die Worte ausgehen.

Fazit

Ein Buch das man getrost im Buchladen stehen lassen kann.
Aufgrund einiger weniger Action-Szenen, die man lesen kann, rettet sich das Buch vor der 6 und bekommt »nur« ein Mies (5,0).

Bibliographische Daten

Matthew Reilly: Das Tartarus-Orakel
Ullstein, 2007, 512 Seiten Taschenbuch
ISBN: 978-3548267180

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Jetzt fahr’n wir übern See… http://die-empfehlungen.net/2008/04/13/jetzt-fahr%e2%80%99n-wir-ubern-see/ http://die-empfehlungen.net/2008/04/13/jetzt-fahr%e2%80%99n-wir-ubern-see/#comments Sun, 13 Apr 2008 17:00:39 +0000 Wolfgang Ruge http://die-empfehlungen.net/?p=131 Rezension zu Sunquest Teil 10 „Der Erhabene Prophet“ von Michael Marcus Thurner

Inhalt

Um in einer Kutsche mitzufahren gehen Shanija und Mun einen Deal mit einem Finanzbeamten ein. Dieser bezahlt die Karten, im Gegenzug spionieren sie für ihn. So beginnt eine Fahrt mit einer skurrilen Kutsche und skurrilen Mitfahrern. Auf der Kutsche hockt ein riesiger Schleimbatzen, der Stewart schrumpft die Gäste, um alle unterzubringen, und dauerkopulierende Käfer scheinen als ganz normal empfunden zu werden.

Bei einer Fahrt durch ein Schilfmeer wird die Kutsche von einer Sekte angegriffen und Shanija wird entführt. Im Lager der Sekte wacht sie neben As’mala auf, die der Sekte und ihrem Anführer verfallen ist. Durch körperliche Gewalt lässt sich der Bann brechen und As’mala kann wieder frei denken und Shanija und anderen Gefangenen bei ihrer Flucht helfen. Diese mündet in einem Aufstand an dessen Ende das Lager zerstört ist. Der gute Zustand des Lagers erweist sich im Nachhinein als Illusion, die durch Pilzwesen hervorgerufen wurde.

Shanija, Mun und As’mala begeben sich nach Choc wo sie auf Darren und Seiya treffen.

Rezension

Wie auch der vorherige Roman von Volker Ferkau, lässt sich Michael Marcus Thurners Beitrag zu Sunquest in einem Satz zusammenfassen: Shanija und Mun treffen As’mala wieder und reisen nach Choc, wo sie auch ihre anderen beiden Weggefährten wieder sehen. Friede, Freude, Schokolade.

Viel zu erzählen hat MMT nicht, dafür erzählt er das Wenige in einem sehr amüsanten Stil, der sich leicht und locker lesen lässt. Leider übertreibt er es ein wenig, so dass der am Anfang noch recht lustige, stocksteife Steuerbeamte nach der Hälfte des Romans einfach nur noch nervt.

Was bleibt sonst noch zu sagen: Die Charakterisierungen sind großteils flach, was nicht sonderlich stört, da die meisten Figuren eh nur als Slapstickeinlage konzipiert sind. Mehr fällt mir zum Roman nicht ein.

Fazit

Amüsante Reise in einer Kutsche. Leider passiert fast nichts. Von der Handlung her ist der Roman nicht gut genug für den guten Notenbereich. Allerdings ist er so amüsant geschrieben, dass auch der untere Notenbereich nicht in Frage kommt.

Es bleibt am Ende das Mittelmaß. NICHT ÜBEL (3,0).

Bibliographische Daten

Michael Marcus Thuner: Der erhabene Prophet.
In: Volker Ferkau / Michael Marcus Thurner: Sunquest Band 5: Am Rande der Hoffnung.
Fabylon, 2008, 240 Seiten, Taschenbuch.
ISBN: 978-3927071216.

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Aufgeregt ruhige Träume http://die-empfehlungen.net/2008/04/06/aufgeregt-ruhige-traume/ http://die-empfehlungen.net/2008/04/06/aufgeregt-ruhige-traume/#comments Sun, 06 Apr 2008 17:01:03 +0000 Wolfgang Ruge http://die-empfehlungen.net/?p=130 Rezension zu Sunquest Teil 9 „Traumata“ von Volker Ferkau

Inhalt

Darren und Seiya erwachen in einer lebensfeindlichen Wüste. Immer wenn sie einschlafen, sterben sie im Traum. In dieser Wüste treffen sie auch auf die Kleinwüchsige B-ama. Von ihr erfahren die beiden Gefährten, dass B-ama und ihr Volk von einem Wesen namens Groom terrorisiert werden. Solange sie den Wardonks - Flugdrachen, die sie züchten – die Flugsehnen durchschneiden und Groom besonders wertvolles Holz zu Pollux schickt, für sein Luftschiff, passiert ihnen nichts. Sobald sie sich jedoch weigern, werden sie bestraft.

Es dauert nicht lange bis Groom wieder auftaucht. In den Wirren die sein Erscheinen auslöst, finden sich Seiya und Darren auf der Pollux wieder. Yimak Groom quält die beiden mit Alpträumen, die auf irgendeine Art und Weise real zu sein scheinen. Während dieser Qualen erkennt Darren, dass sich hinter Yimak Groom sein Jugendfreund Kayim verbirgt, der sich mittlerweile in einen lebensverachtenden Cyborg verwandelt hat. Darren konnte Yimak/Kayim bei einem Überfall nicht beistehen, was dieser als Verrat deutete, für den er sich nun rächen will.

Darrens und Seiyas Tod wird nur durch B-ama verhindert, die mit dem letzten noch flugfähigen Wardonk zur Hilfe eilt. Groom stirbt, Seiya und Darren überleben. Trophel, ein Wegbegleiter des von Groom verehrten Dichters und Wahrsagers Asogal, überreicht ihnen einen Zettel: „As’mala ist in Choc“.

Rezension

Die Handlung ließe sich noch kürzer zusammenfassen: Darren und Seiya besiegen den Bösewicht der Woche und finden eine Spur zu As’mala. Was ansonsten in dem Roman steht, ist eine epische Auswälzung der Grauensphantasien und Erlebnisse Darrens und Seiyas. Dazu kommt ein Dichter Asogal, der nur schnell den Zettel mit den, für den weiteren Verlauf des Zyklus, wichtigen Information kritzeln darf bevor er stirbt und Trophel, eine Figur deren Sinn sich mir nicht wirklich erschließt. Selbst Volker Ferkau scheint sich nicht ganz darüber im Klaren zu sein, wie real dieser ist. Einmal redet Yimak mit Trophel ohne das Seiya jemanden sieht, ein anderes Mal überreicht er Darren und Seiya den Zettel.

Leider hat mich auch der Schreibstil nicht vom Hocker gerissen. Über weite Strecken hatte ich das Gefühl, Volker Ferkau würde um des Schreibens willen schreiben und nicht weil er was zu erzählen hat. Die Charakterisierungen sind leider in meinen Augen viel zu flach: B-ama, die großherzige Mutter in Sorge um ihren Sohn; Yimak/Kayim, der durch eine schlimme Vergangenheit zum Bösewicht wurde und Trophel, „der Gehörnte“, „der immer verneint“.

Insgesamt musste ich mich leider über weite Strecken durch den Roman hindurch quälen.

Fazit

Ein Roman den man getrost auslassen kann. Mies (5,0).

Bibliographische Daten

Volker Ferkau: Traumata.
In: Volker Ferkau / Michael Marcus Thurner: Sunquest Band 5: Am Rande der Hoffnung.
Fabylon, 2008, 240 Seiten, Taschenbuch.
ISBN: 978-3927071216.

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Gut, aber nicht rebellisch http://die-empfehlungen.net/2008/03/09/gut-aber-nicht-rebellisch/ http://die-empfehlungen.net/2008/03/09/gut-aber-nicht-rebellisch/#comments Sun, 09 Mar 2008 11:00:48 +0000 Wolfgang Ruge http://die-empfehlungen.net/2008/03/09/gut-aber-nicht-rebellisch/ Rezension zu die Rebellin von Trudi Canavan

Inhalt

In Imardin, der Hauptstadt Kyralias, herrscht eine klare Zweiklassengesellschaft. Auf der einen Seite die Adligen, aus denen sich auch die meisten Druiden rekrutieren, auf der anderen Seite das Hüttenvolk, das in ärmlichen Siedlungen vor der Stadtmauer haust. Dieses wird von den Adligen verachtet, niemand kümmert sich um die Belange der Armen.

Dies ändert sich, als bei einer Auseinandersetzung zwischen Magiern und Hüttenvolk die junge Sonea ihre magischen Fähigkeiten entdeckt und einen Druiden verletzt. In der Druiden-Gilde entscheidet man sich, Sonea zu suchen und auszubilden. Die Gründe dafür sind zweierlei: Zum einen droht Soneas Gabe sie und ihre Umwelt zu gefährden. Zum anderen hofft man so, den ramponierten Ruf der Gilde aufpolieren zu können. Aufgrund des schlechten Rufes der Gilde in den Hüttenvierteln, glaubt Sonea die Druiden wollten sie töten. So beginnt ein Versteckspiel Soneas vor den Druiden, bei dem sie von den Dieben unterstützt wird.

Nach monatelanger Suche wird Sonea schließlich von dem Druiden Rothen gefunden, der ihr in letzter Minute zeigen kann, wie sie ihre Magie kontrolliert. Sonea wird in die Gilde gebracht, wo sie eine Grundausbildung erhält, und auf eine schwerwiegende Intrige stößt…

Rezension

Die Rebellin ist der Debut-Roman von Trudi Canavan. Trotzdem liest man einen relativ routinierten Fantasy-Roman. Das Setting erinnert an das Mittelalter und auch die Story-Line wirkt bekannt: Normalbürgerin aus den unteren Schichten wird zur Heldin.

Dennoch erhält der Leser einen spannenden Roman. Die große Stärke sind die erstklassigen Charakterisierungen der Figuren. Alle Hauptpersonen wirken glaubhaft, ihre Handlungen scheinen stimmig. Die weiteren Punkte zum Roman lassen sich schnell zusammenfassen.

Das Setting wirkt bekannt, ist aber plastisch geschildert. Der Roman lässt sich flüssig lesen. Die Spannung bleibt, abgesehen von einer Ausnahme, konstant gut. Leider leidet sie unter der einzigen Schwäche des Romans: Es passiert sehr wenig.

Über die Hälfte des Romans jagen die Druiden Sonea, bis sie sie schließlich finden. Bis dahin liest man mehrmals das Muster „Druiden sind nah dran, Sonea entwischt in letzter Sekunde“. Hier wäre weniger mehr gewesen. Verstärkt wird dieser Effekt durch das Wissen des Lesers, dass „Die Rebellin“ der erste Teil einer Trilogie ist; der nächste Teil heißt „Die Novizin“, folglich ist unschwer vorauszusagen wie die Jagd auf Sonea endet.

Fazit

Stilistisch sauber geschriebener Debütroman mit guten Charakterisierungen, die teilweise das Handlungstempo zu stark abgrenzen. Nicht rebellisch, aber GUT (2,0).

Bibliographische Daten

Trudi Canavan: Die Rebellin.
Blanvalet, 2006, 541 Seiten, Trade-Paperback.
ISBN: 978-3570303283

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Mit den Bummelzug zur Selbsterkenntnis http://die-empfehlungen.net/2008/02/17/l-clmit-den-bummelzug-zur-selbsterkenntnis/ http://die-empfehlungen.net/2008/02/17/l-clmit-den-bummelzug-zur-selbsterkenntnis/#comments Sun, 17 Feb 2008 11:00:21 +0000 Wolfgang Ruge http://die-empfehlungen.net/2008/02/17/l-clmit-den-bummelzug-zur-selbsterkenntnis/ Rezension zu Pascal Merciers „Nachtzug nach Lissabon“

Inhalt

Raimund Gregorius ist Lehrer für die Sprachen des Altertums. Aufgrund seines Wissens wird der sehr korrekte Lehrer Mundus genannt. Eines Morgens trifft er auf dem Weg zur Arbeit auf eine Portugiesin. Die Begegnung ändert etwas in Mundus, er bekommt das Gefühl, in seinem Leben fehle etwas. Er verlässt mitten im Unterricht das Klassenzimmer und begibt sich in eine Buchhandlung. Dort kauft er ein Buch des portugiesischen Arztes Amadeu de Prado und beginnt dieses für sich zu übersetzen. Die Sätze Prados enthalten eine Weisheit, die in Gregorius den Wunsch reifen lassen, diesen kennen zu lernen. Er reist mit dem Nachtzug nach Lissabon und begibt sich auf die Suche nach Prado. Schnell erfährt er, dass Prado vor knapp 30 Jahren verstorben ist und das Buch posthum von seiner Schwester herausgegeben wurde. Für Gregorius ist dies kein Grund aufzugeben, er beschließt herauszufinden, was Prado für ein Mensch war und nimmt Kontakt mit dessen Familie und Freunden auf. Während der Nachforschungen erfährt Gregorius viel über Prado. Je mehr er den Arzt versteht, desto mehr beginnt Gregorius mit seinem bisherigen Leben abzurechnen.

Rezension

Am „Nachtzug nach Lissabon“ scheiden sich die Geister der Kritiker. Dies ist mehr als verständlich, da Pascal Mercier ein Buch voller Widersprüche geschrieben hat. Der größte Widerspruch ist wohl der zwischen Form und Inhalt. Das Buch quillt gerade zu über von Lebensweisheit und intelligenten, wenn auch teilweise etwas abgehobenen, Gedankengängen. Als Leser hat man das Gefühl, dass Mercier einem etwas mitteilen will, die Selbsterkenntnisreise Gregorius‘ könnte auch zur Selbsterkenntnisreise des Lesenden werden.

Im Gegensatz zu dieser Weisheit steht die Form, ein Roman. Das Anliegen des Buches scheint irgendwo zwischen Wissenschaft und Ratgeber angesiedelt zu sein und dennoch schreibt Mercier Belletristik. Eine Entscheidung, die sich leider nicht immer als glücklich erweist. Ab und zu hat man das Gefühl Mercier würde einem hochintelligenten Gedankengang folgen, führt diesen aus, hat aber vergessen, dass sich um die Weisheiten Prados noch die Geschichte von Gregorius rankt. Wenn es ihm dann doch einfällt, benötigt es Sätze über neun Zeilen hinweg, um Mundus die Gedanken verarbeiten zu lassen. Manchmal ist weniger mehr.

Ein weiterer Gegensatz sind die Charakterisierungen Merciers. Gregorius wird in aller Breite als hochgebildeter, aber etwas steifer, Beamter charakterisiert. Man hat das Gefühl ihn zu kennen, aber auf einmal trifft er eine Entscheidung, die schwer bis nicht nachzuvollziehen ist.

Die Nebenfiguren schwanken zwischen Person und Funktionen. Bei Wenigen hat man das Gefühl, sie seien eigenständige Figuren. Die meisten scheinen nur die Funktion zu haben Amadeu de Prado himmelhoch jauchzend zu loben.

Prado selbst ist, gelinde gesagt, einseitig charakterisiert. Hochintelligent, charmant, gutaussehend. Ein Genie, das schon zu Schulzeiten alle überragte. Gregorius liest Texte aus verschiedenen Abschnitten von Prados Leben. Alle sind auf einem sehr hohen sprachlichen Niveau. Der 17jährige Schüler Prado ist genauso so eloquent wie der dreißigjährige Arzt. Auch scheint sich Prado im Laufe des Lebens nicht verändert zu haben. Lediglich die letzen Jahre vor seinem Tod scheint ein Wandel zu erkennen zu sein. Der Grund: Eine Frau. Studium und die berufliche Arbeit als Arzt scheinen Prados Sichtweise der Welt nicht beeinflusst zu haben. So scheint es, Prado ist mehr ein Behältnis für eine Botschaft als eine Person.

Was bleibt zum Roman zu sagen? Es gibt spannende Passagen in denen man das Buch nicht weglegen möchte; es gibt aber auch Passagen in denen man sich von Satz zu Satz quält und sich fragt, wann Mercier denn endlich mal zum Punkt kommt. Ein Buch voller Widersprüche halt, ein Buch voller Ungewissheit. Zu dieser Ungewissheit passt auch der offene Schluss. Wie der Leser, der nicht weiß was er mit den vielen Gedanken anfangen soll, scheint auch Gregorius diese noch nicht verarbeitet zu haben.

Fazit

Ein Buch voller Widersprüche. Ein Buch voller Licht und Schatten. Im Gesamtbild weder Genial noch Schlecht. Trotz aller Widersprüche hat mich die Geschichte Gregorius‘ interessiert, weshalb das Pendel leicht in Richtung Gut ausschlägt. NICHT ÜBEL + (2,7).

Bibliographische Daten

Pascal Mercier: Nachtzug nach Lissabon.
Btb, 2006,496 Seiten, Taschenbuch.
ISBN: 978-3442734368

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Leseprobe: Nebular 27 - Das Hot http://die-empfehlungen.net/2008/02/11/leseprobe-nebular-27-das-hot/ http://die-empfehlungen.net/2008/02/11/leseprobe-nebular-27-das-hot/#comments Mon, 11 Feb 2008 18:59:37 +0000 Wolfgang Ruge http://die-empfehlungen.net/2008/02/11/leseprobe-nebular-27-das-hot/ Hallo,

heute gibt es mal wieder ein Leseprobe. Thomas Rabenstein war so freundlich, uns einen kleinen Ausblick auf den kommenden Nebular-Roman zu gestatten.

Leseprobe: Nebular 27 - Das Hot (PDF)

Bei Nebular handelt es sich um eine Hobby-ScienceFiction-Serie von Thomas Rabenstein und seinem Team. Die Romane sind kostenlos unter http://www.scifi-world.de in vielen Formaten zu finden.

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Die Leiden des jungen Adepten http://die-empfehlungen.net/2008/02/03/die-leiden-des-jungen-adepten/ http://die-empfehlungen.net/2008/02/03/die-leiden-des-jungen-adepten/#comments Sun, 03 Feb 2008 11:00:43 +0000 Wolfgang Ruge http://die-empfehlungen.net/2008/02/03/die-leiden-des-jungen-adepten/ Rezension zu Sunquest Teil 8: „Der Rote Adept“ von Rüdiger Schäfer

Inhalt

Mun erhält den Ruf und begibt sich in das Wissensarchiv. Dort trifft er auf den jungen Adepten Legetar, der sichtlich nervös ist. Mun hilft ihm, indem er ihn in die Meditation einführt.

Während er auf seine Entbürdung wartet, den Vorgang bei dem sein gesammeltes Wissen ins Archiv übertragen wird, erinnert sich Mun immer wieder an seine Kindheit.

Vergangenheit: Im Alter von 6 Jahren muss der junge Mun Lanaka miterleben, wie seine Eltern von einer Räuberbande, die ihre Farm überfällt, getötet werden. Mun überlebt nur, weil er sich in einem Brunnen versteckt, in dem er fast erfriert. In letzter Sekunde wird er von dem Wissensträger Alman a Sant gerettet. Mun folgt ihm gegen den Willen des Wissensträgers, trotz der Schläge die er immer wieder erhält. Nach einigen Jahren akzeptiert Alman Mun als seinen Begleiter, als einen willkommenen Diener, und beginnt mit der Ausbildung Muns. In strenger Manier lehrt er ihn die Kampfkunst und Grundzüge der Wissenschaft.

Obwohl er ihn ausbildet, behandelt Alman Mun weiterhin schlecht. Als Mun in Burundum die junge Mairee kennen und lieben lernt, stellt sich Alman zwischen die beiden. Bei einem zweiten Besuch kommt es sogar soweit, dass Alman Mairee vergewaltigen will. Mun stellt sich dazwischen und es kommt zu einer Auseinandersetzung in der Alman a Sant den Tod findet. Mit seinen letzten Worten teilt er Mun mit, dass er als Adept bei der Gilde der Wissensträger aufgenommen wurde. Mun nimmt seine Aufgabe an und lässt Mairee zurück.

In den nächsten Jahren wird Mun zum Adepten ausgebildet, dabei baut er eine besondere Beziehung zu dem seinem Lehrmeister, dem Draawen Taardar, auf.

Gegenwart: Nach seiner Entbürdung beschließt Mun, seinen Lehrmeister Taardar aufzusuchen. Dieser liegt im Sterben, teilt ihm aber mit, dass sich das Archiv in großer Gefahr befindet. Legetar, der sich als der Rote Adept herausgestellt hat, hat ein Zeitloch erschaffen, dass sich immer mehr ausdehnt. Während außerhalb des Archivs die Zeit normal verläuft, steht sie innerhalb des Zeitlochs, dass das ganze Archiv zu erfassen droht, fast still. Mun ist der weiße Adept, der einzige der Legetar aufhalten kann. Bevor er stirbt, bestätigt Taardar Muns Vermutung, dass sein Leben bisher von der Gilde in die „richtigen Bahnen“ gelenkt wurde.

Mun sucht Legetar auf. Auf einmal findet er sich auf eine Ebene versetzt. Legetar weiß nicht, wie er diese verlassen soll. Als Mun ihn berührt, spürt Legetar ebenso wie sein Gegenüber unsägliche Schmerzen. Legetar beginnt rapide zu altern und stirbt schließlich als alter Mann in Muns Armen. In seinen letzten Zügen teilt er Mun mit, dass er nach dem Aufenthaltsort der Urmutter geforscht und diesen gefunden habe. Dieser liegt bei der Stele von Majakar, am Meer.

Das Zeitloch löst sich auf, das Archiv ist gerettet. Die Draawen erzählen Mun, dass Taardar gestorben ist und geben ihm den Auftrag bei Shanija zu bleiben. Wieder bei Shanija und ihren Gefährten, trennt sich die bisherige Gruppe. Darren und Seiya machen sich auf die Suche nach der verschollenen As’mala, Shanija und Mun suchen die Urmutter.

Rezension

Der Rote Adept ist eine klassische Lebensgeschichte. Genauer gesagt, die des jungen Mun Lanaka, der einen Lebensweg voller Schmerz und Leid gehen muss. Less erweist sich im Roman nicht nur als ein Ort der Freude, sondern vor allem als ein Ort, an dem unbarmherzig das Gesetz des Stärkeren gilt. Natürlich gibt es auch in dieser Welt Samariter die Gutes tun, jedoch sind dies nicht die Armen, sondern die Reichen die es sich leisten können.

Der Rote Adept ist ein erstklassiger Einblick in das Leben auf Less, wie es ein dort geborener sieht. Womit ich bei der Sache bin, die ich an dem Roman besonders schätze, er ist fast ausschließlich aus der Sicht Muns geschrieben. Musste sich der Sunquest-Leser bisher fast ausschließlich mit der Perspektive Shanija Rans begnügen, so wird das Sunquestversum nun einmal aus einem anderen Blickwinkel gezeigt. Ein Schritt der längst überfällig war. Um so erfreulicher ist es daher, dass Rüdiger Schäfer diese Aufgabe mit Bravour meistert. Die Schilderung der Lebenswelt Less ist erstklassig, düster ohne Schwarz-Weiß-Malerei, halt mit vielen Graustufen. Die Charakterisierungen sind ebenfalls erstklassig. Die Charaktere sind großteils vielschichtig. Zumindest in der Geschichte Muns. Sein Lehrmeister Alman a Sant vereint den trunksüchtigen Schläger mit dem Ideal eines Wissensträgers; Legetar, ohne Zweifel der Bösewicht, ist in seiner Rolle todunglücklich und auch die Hauptperson Mun ist kein strahlender Held, sondern lässt sich zeitweilig von niederen Rachegefühlen leiten. Alles in Allem: Ein gutes Panoptikum gut gezeichneter Figuren.

Die Story ist durchweg spannend und wirkt in sich schlüssig und durchdacht. Einzig und allein zum Schluss wirkt es etwas plotdriven. Shanija, die sich vom willenlosen, befehlsausführenden Colonell zum Menschen entwickeln zu schien, fällt wieder in ihr altes Handlungsmuster zurück und gibt ihrem Auftrag Vorrang vor ihren Gefühlen. Sie verlässt sogar ihren Geliebten Darren. Und Mun? Folgt ihr. Die Gilde der Wissensträger hat es befohlen, der Adept folgt. Im Gegensatz zu Shanija finde ich diese Entscheidung nachvollziehbar. Ich finde sie nicht schön und bin der Meinung, ein Mun, der durch seine wichtige Rolle im Kampf um die Zukunft des Archivs gewachsen ist, der mehr Selbstwertgefühl hat, hätte der Geschichte gut getan. Aber der Mun, der ganz und gar Adept ist, ist ebenso glaubwürdig, weshalb ich rein objektiv an der Entscheidung nicht rummäkeln kann.

Was gibt es noch zu sagen: Der Lehrstoff für Adepten des Archivs der jedem Kapitel vorangestellt ist, liest sich fast wie eine generelle Abhandlung über Wissenschaft an sich. Sprachlich gibt es am Roman nichts auszusetzen.

Fazit

Spannender Roman, tolle Lebensgeschichte. Bis auf den Rückfall Shanijas in alte Rollenmuster habe ich nichts zu meckern. Da dies aber lediglich den Schluss des Romans darstellt und daher den Lesefluss nicht groß trübt, sehe ich keinen Grund die Bestnote zu verweigern. Sehr Gut (1,0).

Bibliographische Daten

Rüdiger Schäfer: Der Rote Adept.
In: Michael H. Buchholz / Rüdiger Schäfer: Sunquest Band 4: Hort des Wissens.
Fabylon, 2007, 240 Seiten, Taschenbuch.
ISBN: 978-392707120

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