Die Empfehlungen » Science Fiction http://die-empfehlungen.net http://www.die-empfehlungen.net Fri, 06 Jun 2008 11:01:39 +0000 http://wordpress.org/?v=2.5.1 en Zerstörerisches Finale http://die-empfehlungen.net/2008/06/06/zerstorerisches-finale/ http://die-empfehlungen.net/2008/06/06/zerstorerisches-finale/#comments Fri, 06 Jun 2008 11:00:26 +0000 Wolfgang Ruge http://die-empfehlungen.net/?p=137 Rezension zu Sunquest Teil 12 „Pulse“ von Susan Schwartz.

Inhalt

Shanija erreicht die Stele von Majakar. Dort stellt sich ihr Darren Haag in den Weg, der sich als Anhänger einer Sekte entpuppt. POMG, der sich als ehemalige Nano-Technologie in tausende Einzelteile verwandeln kann, legt sich zu staubgroßen Einheiten zerfallen über Darren Haag und neutralisiert so seine PSI-Kräfte. Dadurch gelingt es Shanija Darren zu erschießen.

Als Nächstes stellt sich ihr Corrundur in den Weg. Der Führer der Warner will Shanija aufhalten, lässt sich aber umstimmen Shanija gehen zu lassen und Less durch einen großen PSI-Block zu schützen. So gelangt Shanija unversehrt zur Urmutter. Diese ist mittlerweile im wahrsten Sinne des Wortes mit ihrem Schiff verwachsen. Die Kristalle, die PONG gesammelt hat, sind in der Lage die PSI-Kräfte rund um das neue Schiff – die SUNQUEST 2 – aufzuheben.

Die SUNQUEST 2 hebt ab. Shanija lässt Kurs auf die Erde setzen, als sich die Passage – ein Spalt zwischen zwei Universen öffnet. Aus diesem scheint ein grausames Wesen zu kommen. Shanija überlässt der Urmutter den Speicherkristall mit ihren von den Quinternen gesammelten Daten und steigt in ein Beiboot. Sie fliegt auf den Riss zu und setzt die Sonnenkraft ein. Die Passage schließt sich und Shanija landet wieder auf Less.

Dort trifft sie auf Mun, As’mala und Seiya, die alle wohlauf sind. Als Retterin Less‘ hat sie einen neuen, gehobenen Status und wird von allen auf Händen getragen. Ihr erster Weg führt zu Earl Haag, Darrens Vater und Großvater des noch ungeborenen Kindes von Shanija und Darren…

Rezension

Darren Haag als Verräter zu enttarnen ist ein dramaturgisch genialer Kniff, der wohl für alle Leser der Serie sehr überraschend kam. Die Reaktion Shanijas auf diese für sie wohl schreckliche Nachricht fällt höchst nüchtern aus. Innerhalb von ein paar Sekunden denkt sie wieder an ihren Auftrag; Milliarden Menschen einer Erde zu retten, die in Rückblenden erneut grausam erscheint. Shanija ist in diesem Moment ein Automat, keine menschliche Identifikationsfigur. Das PONG auf einmal aus Nano-Teilen besteht habe ich entweder bisher überlesen oder es ist neu. Da er diese Fähigkeit bisher noch nicht eingesetzt hat, wirkt diese Erkenntnis wie ein Deus ex Machina. Wenn du glaubst es geht nicht mehr, holt PONG von irgendwo eine neue Fähigkeit her…

Nun ja, es geht weiter. Corrundur, ein komischer Kerl mit Maske taucht auf. Nun ja, er ist recht schnell überredet. Also geht Shanija weiter und trifft auf die Urmutter. Natürlich verstehen sich die beiden sofort blendend und dank PONG hebt die Sunquest 2 ruckzuck ab. Alles geht wunderbar glatt. Zu glatt, um spannend zu sein.

Mitten im Weltraum erkennt Shanija auf einmal ihre Liebe zu Less. Sie vertraut ihren Datenkristall, für den sie vor ein paar Seiten noch ganz Less geopfert hätte, der Urmutter an, die sie seit ein paar Stunden kennt und steigt in ein Beiboot und schließt die Passage. Wieso, weshalb, warum? Ich habe keine Ahnung. Aber seit den letzten Romanen habe ich mich eh mit der Idee angefreundet, von Shanija keine Logik zu erwarten. Am Ende landet Shanija auf Less. Ende gut, alles gut – zumindest im Sunquest–Universum. In der Realwelt sieht es anders aus. Ich habe mich durch den letzten Teil der Serie richtig durchquälen müssen. Viel ist von der Skurrilen Welt am Anfang der Serie nicht übrig geblieben. Less zeigt sich als ein Planet voller Verrückter. Dadurch ist der Abschluss nicht sonderlich spannend. Sowohl das Schicksal dieses Mondes voller Irrer als auch das von Shanija Ran haben mich am Ende nicht sonderlich interessiert.

Fazit

Dem Abschluss der Serie fehlt so ziemlich alles, was die Serie am Anfang ausgezeichnet hat. Lediglich der dramaturgische Kniff mit Darren Haag verhindert die schlechteste Note. MIES (5,0).

Generelles Fazit zur Sunquest-Serie

Die Serie startet gut und baut zum Ende immer mehr ab. Verwundert hat mich, dass die jüngeren Autoren in meinen Augen weit bessere Leistungen als die arrivierten geboten haben. Darüber hinaus führte das lose Konzept der Serie vielleicht dazu, dass am Ende krampfhaft ein Zusammenhang hergestellt werden musste. Der nächste Zyklus soll Quinterna heißen. Es wird wohl um die Feinde der Menschheit gehen. Shanija wird wieder im Mittelpunkt stehen. Für mich ein Grund nach diesem Zyklus mit Sunquest Schluss zu machen. Der erste Zyklus war trotz der Schwächen zum Ende über weite Teile sehr unterhaltend, so dass ich ihn durchaus weiterempfehlen kann.

Bibliographische Daten

Susan Schwartz:Pulse.
In: Uwe Anton / Susan Schwartz: Sunquest Band 6: Tenebrae.
Fabylon, 2008, 240 Seiten, Taschenbuch,
ISBN: 978-3927071223.

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Jetzt fahr’n wir übern See… http://die-empfehlungen.net/2008/04/13/jetzt-fahr%e2%80%99n-wir-ubern-see/ http://die-empfehlungen.net/2008/04/13/jetzt-fahr%e2%80%99n-wir-ubern-see/#comments Sun, 13 Apr 2008 17:00:39 +0000 Wolfgang Ruge http://die-empfehlungen.net/?p=131 Rezension zu Sunquest Teil 10 „Der Erhabene Prophet“ von Michael Marcus Thurner

Inhalt

Um in einer Kutsche mitzufahren gehen Shanija und Mun einen Deal mit einem Finanzbeamten ein. Dieser bezahlt die Karten, im Gegenzug spionieren sie für ihn. So beginnt eine Fahrt mit einer skurrilen Kutsche und skurrilen Mitfahrern. Auf der Kutsche hockt ein riesiger Schleimbatzen, der Stewart schrumpft die Gäste, um alle unterzubringen, und dauerkopulierende Käfer scheinen als ganz normal empfunden zu werden.

Bei einer Fahrt durch ein Schilfmeer wird die Kutsche von einer Sekte angegriffen und Shanija wird entführt. Im Lager der Sekte wacht sie neben As’mala auf, die der Sekte und ihrem Anführer verfallen ist. Durch körperliche Gewalt lässt sich der Bann brechen und As’mala kann wieder frei denken und Shanija und anderen Gefangenen bei ihrer Flucht helfen. Diese mündet in einem Aufstand an dessen Ende das Lager zerstört ist. Der gute Zustand des Lagers erweist sich im Nachhinein als Illusion, die durch Pilzwesen hervorgerufen wurde.

Shanija, Mun und As’mala begeben sich nach Choc wo sie auf Darren und Seiya treffen.

Rezension

Wie auch der vorherige Roman von Volker Ferkau, lässt sich Michael Marcus Thurners Beitrag zu Sunquest in einem Satz zusammenfassen: Shanija und Mun treffen As’mala wieder und reisen nach Choc, wo sie auch ihre anderen beiden Weggefährten wieder sehen. Friede, Freude, Schokolade.

Viel zu erzählen hat MMT nicht, dafür erzählt er das Wenige in einem sehr amüsanten Stil, der sich leicht und locker lesen lässt. Leider übertreibt er es ein wenig, so dass der am Anfang noch recht lustige, stocksteife Steuerbeamte nach der Hälfte des Romans einfach nur noch nervt.

Was bleibt sonst noch zu sagen: Die Charakterisierungen sind großteils flach, was nicht sonderlich stört, da die meisten Figuren eh nur als Slapstickeinlage konzipiert sind. Mehr fällt mir zum Roman nicht ein.

Fazit

Amüsante Reise in einer Kutsche. Leider passiert fast nichts. Von der Handlung her ist der Roman nicht gut genug für den guten Notenbereich. Allerdings ist er so amüsant geschrieben, dass auch der untere Notenbereich nicht in Frage kommt.

Es bleibt am Ende das Mittelmaß. NICHT ÜBEL (3,0).

Bibliographische Daten

Michael Marcus Thuner: Der erhabene Prophet.
In: Volker Ferkau / Michael Marcus Thurner: Sunquest Band 5: Am Rande der Hoffnung.
Fabylon, 2008, 240 Seiten, Taschenbuch.
ISBN: 978-3927071216.

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Aufgeregt ruhige Träume http://die-empfehlungen.net/2008/04/06/aufgeregt-ruhige-traume/ http://die-empfehlungen.net/2008/04/06/aufgeregt-ruhige-traume/#comments Sun, 06 Apr 2008 17:01:03 +0000 Wolfgang Ruge http://die-empfehlungen.net/?p=130 Rezension zu Sunquest Teil 9 „Traumata“ von Volker Ferkau

Inhalt

Darren und Seiya erwachen in einer lebensfeindlichen Wüste. Immer wenn sie einschlafen, sterben sie im Traum. In dieser Wüste treffen sie auch auf die Kleinwüchsige B-ama. Von ihr erfahren die beiden Gefährten, dass B-ama und ihr Volk von einem Wesen namens Groom terrorisiert werden. Solange sie den Wardonks - Flugdrachen, die sie züchten – die Flugsehnen durchschneiden und Groom besonders wertvolles Holz zu Pollux schickt, für sein Luftschiff, passiert ihnen nichts. Sobald sie sich jedoch weigern, werden sie bestraft.

Es dauert nicht lange bis Groom wieder auftaucht. In den Wirren die sein Erscheinen auslöst, finden sich Seiya und Darren auf der Pollux wieder. Yimak Groom quält die beiden mit Alpträumen, die auf irgendeine Art und Weise real zu sein scheinen. Während dieser Qualen erkennt Darren, dass sich hinter Yimak Groom sein Jugendfreund Kayim verbirgt, der sich mittlerweile in einen lebensverachtenden Cyborg verwandelt hat. Darren konnte Yimak/Kayim bei einem Überfall nicht beistehen, was dieser als Verrat deutete, für den er sich nun rächen will.

Darrens und Seiyas Tod wird nur durch B-ama verhindert, die mit dem letzten noch flugfähigen Wardonk zur Hilfe eilt. Groom stirbt, Seiya und Darren überleben. Trophel, ein Wegbegleiter des von Groom verehrten Dichters und Wahrsagers Asogal, überreicht ihnen einen Zettel: „As’mala ist in Choc“.

Rezension

Die Handlung ließe sich noch kürzer zusammenfassen: Darren und Seiya besiegen den Bösewicht der Woche und finden eine Spur zu As’mala. Was ansonsten in dem Roman steht, ist eine epische Auswälzung der Grauensphantasien und Erlebnisse Darrens und Seiyas. Dazu kommt ein Dichter Asogal, der nur schnell den Zettel mit den, für den weiteren Verlauf des Zyklus, wichtigen Information kritzeln darf bevor er stirbt und Trophel, eine Figur deren Sinn sich mir nicht wirklich erschließt. Selbst Volker Ferkau scheint sich nicht ganz darüber im Klaren zu sein, wie real dieser ist. Einmal redet Yimak mit Trophel ohne das Seiya jemanden sieht, ein anderes Mal überreicht er Darren und Seiya den Zettel.

Leider hat mich auch der Schreibstil nicht vom Hocker gerissen. Über weite Strecken hatte ich das Gefühl, Volker Ferkau würde um des Schreibens willen schreiben und nicht weil er was zu erzählen hat. Die Charakterisierungen sind leider in meinen Augen viel zu flach: B-ama, die großherzige Mutter in Sorge um ihren Sohn; Yimak/Kayim, der durch eine schlimme Vergangenheit zum Bösewicht wurde und Trophel, „der Gehörnte“, „der immer verneint“.

Insgesamt musste ich mich leider über weite Strecken durch den Roman hindurch quälen.

Fazit

Ein Roman den man getrost auslassen kann. Mies (5,0).

Bibliographische Daten

Volker Ferkau: Traumata.
In: Volker Ferkau / Michael Marcus Thurner: Sunquest Band 5: Am Rande der Hoffnung.
Fabylon, 2008, 240 Seiten, Taschenbuch.
ISBN: 978-3927071216.

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Leseprobe: Nebular 27 - Das Hot http://die-empfehlungen.net/2008/02/11/leseprobe-nebular-27-das-hot/ http://die-empfehlungen.net/2008/02/11/leseprobe-nebular-27-das-hot/#comments Mon, 11 Feb 2008 18:59:37 +0000 Wolfgang Ruge http://die-empfehlungen.net/2008/02/11/leseprobe-nebular-27-das-hot/ Hallo,

heute gibt es mal wieder ein Leseprobe. Thomas Rabenstein war so freundlich, uns einen kleinen Ausblick auf den kommenden Nebular-Roman zu gestatten.

Leseprobe: Nebular 27 - Das Hot (PDF)

Bei Nebular handelt es sich um eine Hobby-ScienceFiction-Serie von Thomas Rabenstein und seinem Team. Die Romane sind kostenlos unter http://www.scifi-world.de in vielen Formaten zu finden.

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Die Leiden des jungen Adepten http://die-empfehlungen.net/2008/02/03/die-leiden-des-jungen-adepten/ http://die-empfehlungen.net/2008/02/03/die-leiden-des-jungen-adepten/#comments Sun, 03 Feb 2008 11:00:43 +0000 Wolfgang Ruge http://die-empfehlungen.net/2008/02/03/die-leiden-des-jungen-adepten/ Rezension zu Sunquest Teil 8: „Der Rote Adept“ von Rüdiger Schäfer

Inhalt

Mun erhält den Ruf und begibt sich in das Wissensarchiv. Dort trifft er auf den jungen Adepten Legetar, der sichtlich nervös ist. Mun hilft ihm, indem er ihn in die Meditation einführt.

Während er auf seine Entbürdung wartet, den Vorgang bei dem sein gesammeltes Wissen ins Archiv übertragen wird, erinnert sich Mun immer wieder an seine Kindheit.

Vergangenheit: Im Alter von 6 Jahren muss der junge Mun Lanaka miterleben, wie seine Eltern von einer Räuberbande, die ihre Farm überfällt, getötet werden. Mun überlebt nur, weil er sich in einem Brunnen versteckt, in dem er fast erfriert. In letzter Sekunde wird er von dem Wissensträger Alman a Sant gerettet. Mun folgt ihm gegen den Willen des Wissensträgers, trotz der Schläge die er immer wieder erhält. Nach einigen Jahren akzeptiert Alman Mun als seinen Begleiter, als einen willkommenen Diener, und beginnt mit der Ausbildung Muns. In strenger Manier lehrt er ihn die Kampfkunst und Grundzüge der Wissenschaft.

Obwohl er ihn ausbildet, behandelt Alman Mun weiterhin schlecht. Als Mun in Burundum die junge Mairee kennen und lieben lernt, stellt sich Alman zwischen die beiden. Bei einem zweiten Besuch kommt es sogar soweit, dass Alman Mairee vergewaltigen will. Mun stellt sich dazwischen und es kommt zu einer Auseinandersetzung in der Alman a Sant den Tod findet. Mit seinen letzten Worten teilt er Mun mit, dass er als Adept bei der Gilde der Wissensträger aufgenommen wurde. Mun nimmt seine Aufgabe an und lässt Mairee zurück.

In den nächsten Jahren wird Mun zum Adepten ausgebildet, dabei baut er eine besondere Beziehung zu dem seinem Lehrmeister, dem Draawen Taardar, auf.

Gegenwart: Nach seiner Entbürdung beschließt Mun, seinen Lehrmeister Taardar aufzusuchen. Dieser liegt im Sterben, teilt ihm aber mit, dass sich das Archiv in großer Gefahr befindet. Legetar, der sich als der Rote Adept herausgestellt hat, hat ein Zeitloch erschaffen, dass sich immer mehr ausdehnt. Während außerhalb des Archivs die Zeit normal verläuft, steht sie innerhalb des Zeitlochs, dass das ganze Archiv zu erfassen droht, fast still. Mun ist der weiße Adept, der einzige der Legetar aufhalten kann. Bevor er stirbt, bestätigt Taardar Muns Vermutung, dass sein Leben bisher von der Gilde in die „richtigen Bahnen“ gelenkt wurde.

Mun sucht Legetar auf. Auf einmal findet er sich auf eine Ebene versetzt. Legetar weiß nicht, wie er diese verlassen soll. Als Mun ihn berührt, spürt Legetar ebenso wie sein Gegenüber unsägliche Schmerzen. Legetar beginnt rapide zu altern und stirbt schließlich als alter Mann in Muns Armen. In seinen letzten Zügen teilt er Mun mit, dass er nach dem Aufenthaltsort der Urmutter geforscht und diesen gefunden habe. Dieser liegt bei der Stele von Majakar, am Meer.

Das Zeitloch löst sich auf, das Archiv ist gerettet. Die Draawen erzählen Mun, dass Taardar gestorben ist und geben ihm den Auftrag bei Shanija zu bleiben. Wieder bei Shanija und ihren Gefährten, trennt sich die bisherige Gruppe. Darren und Seiya machen sich auf die Suche nach der verschollenen As’mala, Shanija und Mun suchen die Urmutter.

Rezension

Der Rote Adept ist eine klassische Lebensgeschichte. Genauer gesagt, die des jungen Mun Lanaka, der einen Lebensweg voller Schmerz und Leid gehen muss. Less erweist sich im Roman nicht nur als ein Ort der Freude, sondern vor allem als ein Ort, an dem unbarmherzig das Gesetz des Stärkeren gilt. Natürlich gibt es auch in dieser Welt Samariter die Gutes tun, jedoch sind dies nicht die Armen, sondern die Reichen die es sich leisten können.

Der Rote Adept ist ein erstklassiger Einblick in das Leben auf Less, wie es ein dort geborener sieht. Womit ich bei der Sache bin, die ich an dem Roman besonders schätze, er ist fast ausschließlich aus der Sicht Muns geschrieben. Musste sich der Sunquest-Leser bisher fast ausschließlich mit der Perspektive Shanija Rans begnügen, so wird das Sunquestversum nun einmal aus einem anderen Blickwinkel gezeigt. Ein Schritt der längst überfällig war. Um so erfreulicher ist es daher, dass Rüdiger Schäfer diese Aufgabe mit Bravour meistert. Die Schilderung der Lebenswelt Less ist erstklassig, düster ohne Schwarz-Weiß-Malerei, halt mit vielen Graustufen. Die Charakterisierungen sind ebenfalls erstklassig. Die Charaktere sind großteils vielschichtig. Zumindest in der Geschichte Muns. Sein Lehrmeister Alman a Sant vereint den trunksüchtigen Schläger mit dem Ideal eines Wissensträgers; Legetar, ohne Zweifel der Bösewicht, ist in seiner Rolle todunglücklich und auch die Hauptperson Mun ist kein strahlender Held, sondern lässt sich zeitweilig von niederen Rachegefühlen leiten. Alles in Allem: Ein gutes Panoptikum gut gezeichneter Figuren.

Die Story ist durchweg spannend und wirkt in sich schlüssig und durchdacht. Einzig und allein zum Schluss wirkt es etwas plotdriven. Shanija, die sich vom willenlosen, befehlsausführenden Colonell zum Menschen entwickeln zu schien, fällt wieder in ihr altes Handlungsmuster zurück und gibt ihrem Auftrag Vorrang vor ihren Gefühlen. Sie verlässt sogar ihren Geliebten Darren. Und Mun? Folgt ihr. Die Gilde der Wissensträger hat es befohlen, der Adept folgt. Im Gegensatz zu Shanija finde ich diese Entscheidung nachvollziehbar. Ich finde sie nicht schön und bin der Meinung, ein Mun, der durch seine wichtige Rolle im Kampf um die Zukunft des Archivs gewachsen ist, der mehr Selbstwertgefühl hat, hätte der Geschichte gut getan. Aber der Mun, der ganz und gar Adept ist, ist ebenso glaubwürdig, weshalb ich rein objektiv an der Entscheidung nicht rummäkeln kann.

Was gibt es noch zu sagen: Der Lehrstoff für Adepten des Archivs der jedem Kapitel vorangestellt ist, liest sich fast wie eine generelle Abhandlung über Wissenschaft an sich. Sprachlich gibt es am Roman nichts auszusetzen.

Fazit

Spannender Roman, tolle Lebensgeschichte. Bis auf den Rückfall Shanijas in alte Rollenmuster habe ich nichts zu meckern. Da dies aber lediglich den Schluss des Romans darstellt und daher den Lesefluss nicht groß trübt, sehe ich keinen Grund die Bestnote zu verweigern. Sehr Gut (1,0).

Bibliographische Daten

Rüdiger Schäfer: Der Rote Adept.
In: Michael H. Buchholz / Rüdiger Schäfer: Sunquest Band 4: Hort des Wissens.
Fabylon, 2007, 240 Seiten, Taschenbuch.
ISBN: 978-392707120

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Völkerverständigung in Metropolis http://die-empfehlungen.net/2008/01/27/volkerverstandigung-in-metropolis/ http://die-empfehlungen.net/2008/01/27/volkerverstandigung-in-metropolis/#comments Sun, 27 Jan 2008 11:00:51 +0000 Wolfgang Ruge http://die-empfehlungen.net/2008/01/27/l-clvolkerverstandigung-in-metropolis/ Rezension zu Sunquest Teil 7: „Weihezeit“ von Michael H. Buchholz

Inhalt

Über Burundum stürzt der Orga-Vogel der Gefährten ab. Sie landen auf einer Müllheide. Der Verwalter ist anfangs aufgebracht, verstummt jedoch als er Mun erkennt. Muns gute Beziehungen sorgen auch dafür, dass Shanija und ihre Mitstreiter schnell eine Unterkunft finden, obwohl die Stadt wegen der Weihezeit, in der neue Adepten aufgenommen werden, hoffnungslos überfüllt ist. Bei einem Bummel durch die Stadt wird Shanija von einer Diebin angegriffen, die die Zeit zu kontrollieren vermag. Shanija überlebt den Angriff, wird jedoch verletzt. Auf dem Rückweg zum Hotel kauft sie ein paar Heilkräuter. Der Händler berichtet ihr von den Fioren. Die uralten Wesen würden in einer Stadt innerhalb des Sees leben, den Burundum umschließt. Man müsse jedoch hinab tauchen, was nur mit dem so genannten Brakkenkraut möglich sei. Den Preis von 5.000 Goldstücken kann Shanija jedoch nicht aufbringen.

Darren erspielt die Summe für Shanija und die beiden tauchen gemeinsam in den See hinab. Das Brakkenkraut wirkt jedoch nicht lange genug, so dass Shanija und Darren in Lebensgefahr geraten. In letzter Sekunde werden sie von einem Unterseeboot gerettet, dessen Kapitän im Auftrag der Fioren handelt und Shanija und ihren Begleiter zu diesen führt. Bei den Fioren erfährt Shanija die Geschichte der Gilde der Wissensträger. Diese wurden von den Draawen initiiert. Bei diesen handelt es sich um wurmartige Wesen, die die Fioren vor ihrer Landung auf Less als Datenspeicher domestiziert hatten. Nach der Landung entwickelten diese eine eigene Intelligenz und gründeten die Gilde. Die Fioren wissen darüber hinaus, wie der Ort an dem sich die Urmutter aufhält aussieht, können ihren Standort jedoch nicht bestimmen. Enttäuscht aber dankbar verlässt die Shanija die Fioren, deren Population nur noch aus drei Wesen besteht.

Der Kapitän des U-Boots verweist Shanija an die Lumini, begabte Frauen, die auf das Wissen des Archivs zugreifen können. Der Preis für die Information ist eine Erinnerung, die weder Kunde noch Lumini bestimmen können. Shanija geht den Handel ein und fragt nach dem Aufenthaltsort der Urmutter. Die Lumini kann nicht auf die Information zugreifen, hat aber eine Vision, die das kommen eines Roten Adepten ankündigt, eines Wesen, dass die Gilde der Wissensträger gefährden könnte. Nur einer kann ihn aufhalten: Der Weiße Adept, hinter dem sich niemand anders als Mun verbirgt.

Wieder im Hotel findet Shanija einen Zettel vor. Mun hat den Ruf ins Zentralarchiv erhalten, um dort sein erfahrenes Wissen abzugeben. Seiya, die ihm näher gekommen ist, begleitet ihn so weit wie möglich. As’mala zieht um die Häuser. Es stellt sich heraus, dass die fehlende Erinnerung, die die Lumini genommen hat, nicht Shanija sondern PONG betrifft. Der Drache kann sich nicht mehr daran erinnern, den wertvollen Speicherkristall geschluckt zu haben. Shanija klärt ihn auf, und ist froh nichts Wichtigeres vergessen zu haben. As’mala begegnet in einer Kneipe derweil einem Anwärter auf den Adepten-Posten. Dieser besitzt eine starke Ausstrahlung und als er die Diebin bittet, ihn zur Quelle der Weisheit zu begleiten, ist sie ihm schon vollkommen verfallen.

Rezension

Spannender Roman, mit Action, guter Geschichte und Charakterisierungen. Kurzum: Alles was eine gute Geschichte braucht.

Es ist nicht schwierig „Weihezeit“ zu kritisieren, wohl aber eine kurze Aufgabe. Die Wertung kann zusammengefasst lauten: Die gute Mischung macht’s.

Zu Beginn stürzen Shanija und ihre Gefährten ab, der Leser wird in einer furiosen Actionsequenz gefangen genommen. Halbwegs heil auf dem Boden angekommen, muss man sich mit einer bürokratischen Kröte rumschlagen, es folgt eine lebendige Beschreibung der Stadt Burundum. In der Megapolis scheinen sich Lebewesen aller Art zu treffen, dennoch schafft es Michael Buchholz, weder das pessimistische Stadtbild des Film Noirs oder Metropolis (Fritz Lang) zu übernehmen noch in ein in zeitgenössischen Filmen oftmals propagiertes Bild der Stadt als rein positiven Quell des Lebens zu schildern. Burundum ist eine Stadt des Wissens, eine Stadt der Ehrfurcht, aber auch eine Stadt des Verbrechens. Eine sehr gute, differenzierte Zeichnung eines sozialen Milieus, wozu auch die sehr gute Nebenstory beiträgt.

Es folgt der Tauchgang zu den Fioren, der Leser erfährt eine schöne und fantastische Geschichte. Zum Schluss gibt es einen Cliffhanger. Trotz vieler Zufälle wirkt die Handlung nie plot-driven.

Ich habe also im Prinzip nichts zu meckern. Es sind viel mehr ein paar Kleinigkeiten die mich stören. Die Erinnerung an die Erde finde ich wieder sehr einseitig. Die Hölle auf Erden scheint im Sunquestversum Realität zu sein. Im Angesicht der Charakterentwicklung Shanija-Rans muss schon noch ein Wunder passieren, damit ich eine eventuelle Rückkehr auf die Erde im letzten Band als logisch und nachvollziehbar erachte.

Die Entwicklung der Nebenfiguren kommt in diesem Roman etwas kurz. Die sich anbahnende Beziehung zwischen Seiya und Mun wird in zwei, drei Nebensätzen abgehandelt. Er hat ihr nach ELIUM geholfen, nun verbindet die beiden ein gemeinsames Band. Schön und gut, aber etwas wenig.

Fazit

Ein Roman mit einer sehr guten Mischung aus Action und Geschichte, der über 120 Seiten spannend bleibt. Störend sind nur Kleinigkeiten. SEHR GUT – (1,3).

Bibliographische Daten

Michael H. Buchholz: Weihezeit.
In: Michael H. Buchholz / Rüdiger Schäfer: Sunquest Band 4: Hort des Wissens.
Fabylon, 2007, 240 Seiten, Taschenbuch.
ISBN: 978-3927071209

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Schiffs-Routine http://die-empfehlungen.net/2007/11/25/schiffs-routine/ http://die-empfehlungen.net/2007/11/25/schiffs-routine/#comments Sun, 25 Nov 2007 12:00:52 +0000 Wolfgang Ruge http://die-empfehlungen.net/2007/11/25/schiffs-routine/ Rezension zu Sunquest Teil 6: “In der Tiefe” von Wolfgang Oberleithner

Inhalt

Als das Segel des selbstgebastelten Buggys bricht, müssen Shanija und ihre Gefährten ihre Reise zu Fuß fortsetzen. Dank Mun, der aus ein paar Blättern einen nahrhaften Trank zubereiten kann, überleben sie und erreichen eine Hochebene, deren Schluchten von selbst zusammenwachsen zu scheinen.

Auf einem Plateau entdecken Shanija und ihre Mitstreiter einen Gang nach unten. Sie folgen ihm und entdecken in der feuchten Höhle, in der sie landen, ELIUM. Dabei handelt es sich um ein abgestürztes Schiff, das vollkommen anders konstruiert ist, als alle Schiffe die Shanija kennt. As’mala entdeckt einen Weg hinein, genauer gesagt einen Versorgungsschacht. In diesem treffen sie auf den Cyborg Bio6. Darren Haag träufelt ein paar Tropfen des von Mun zubereiteten Tranks in eine Körperöffnung Bio6s, da er hofft so die biologische von der technischen Komponente trennen zu können und so eine leichtere Zusammenarbeit zu gewährleisten. Bis die Prozedur wirkt, wird Bio6 ein wertvoller Speicherkristall entnommen, mit dem Shanija und Konsorten Bio6 erpressen. Der Plan geht auf und Bio6 erklärt sich bereit, die Gefährten zu Seiya zu führen.

Während des Weges durch ELIUM erfahren Shanija, Mun, As’mala und Darren viel über die Organisation innerhalb ELIUMs, die nach einer klaren Hierarchie zu funktionieren scheint. Früher gab es ein herrschendes Volk, die Graxflam Superior, welches jedoch ausgestorben ist.

In einem Warenlager entdeckt Shanija einen Konservierten dieses Volkes und erinnert sich daran, dass sie von einem solchen Wesen bei den Quinternen gefoltert wurde. Im Warenlager offenbart sich auch die wahre Bestimmung ELIUMs, es handelt sich bei dem Schiff um eine sich selbst versorgende Kriegsmaschine.

Seiya wird unterdessen für die „Trägerin der Sonnenkraft“ gehalten. Der Sicherheitschef Rb’b'trr beginnt im „Herzen“ ELIUMs damit, ihren Willen zu brechen. Immer wieder muss er sich vor dem „Aderschlag“, dem höchstem Gremium des Schiffes, verantworten. Insbesondere Worgor, ein Mensch, erweist sich als harter Konkurrent. Er kann jedoch solange mit seiner Tätigkeit fortfahren, bis Seiyas Wille gebrochen ist und er frei über sie verfügen kann. Die Demonstration läuft aus Sicht Rb’b'trrs erfolgreich, da Seiya ihre PSI-Fähigkeiten einsetzt. Neben Eis kann sie auch Feuerbälle aussenden, und so eliminiert sie einen Großteil der Mitglieder des Aderschlags.

In diesem Moment erscheinen auch Shanija und ihre Gefährten. Seiya folgt ihnen und hinterlässt auf dem Weg aus ELIUM hinaus eine Blutspur. Auch außerhalb des Schiffes verhält sie sich noch wie eine todbringende Bestie, sodass Darren sie außer Gefecht setzen muss.

Es stellt sich heraus, dass Bio6 mittlerweile frei denken kann, und denn Gefährten aus Freundschaft geholfen hat. Auf den so genannten Orga-Vögeln verlassen Shanija, As’mala, Darren, Mun und die immer noch bewusstlose Seiya ELIUM. Während ihres Fluges versucht Mun Seiya mittels der Technik der Geistesverschmelzung eine neue Erinnerung zu geben. Damit bricht er mit den Geboten seiner Bruderschaft. Die Prozedur ist erfolgreich.

Als Seiya aufwacht erreichen die Orga-Vögel gerade Burundun, die Stadt in deren Mitte des Zentralarchiv liegt.

Rezension

Die Geschichte ist eigentlich schnell erzählt: Die Gefährten kämpfen sich durch ELIUM, befreien ihre geistig beeinflusste Freundin und setzen ihre Reise fort. „In der Tiefe“ ist somit eine typische „Einsatzkommando-Story“. Eine Form, die Wolfgang Oberleithner zu liegen scheint. Der Autor schafft es die wichtigen Informationen nur nach und nach preiszugeben, so dass der Roman bis zu den letzten Seiten spannend bleibt. Auch wenn man als Leser ahnt, dass Seiya wohl erfolgreich gerettet wird, ist es interessant in die fremde Welt ELIUMs einzutauchen. Die Hierarchie an Bord des Schiffes wird glaubhaft geschildert. Schade ist lediglich, dass die Verbindung der Graxflam Superior zu den Quinternen nur angedeutet wird. Als Leser ahnt man: Das hat Potential, leider erfüllen die Söldner der Quinternen in dem Roman nur die Funktion, Shanija als Frau mit Gefühlen zu zeigen. Mal sehen, was sich in den nächsten Romanen ergibt.

Negativ anzumerken ist wieder einmal die Erinnerung Shanijas an ihre Jugend. Ich habe mittlerweile kapiert, dass sie es nicht ganz leicht hatte. Mittlerweile führen die Rückblenden, die in diesem Roman zum Glück kaum enthalten sind, nur dazu, dass ich mich frage, wieso sie die Erde, die eher wie die Hölle erscheint, eigentlich retten will.

Die weitere Rezension lässt sich schnell abhaken:

  • Innere Logik: Stimmig
  • Charakterisierung: Gut, aber nicht überragend. Die „Einwohner“ ELIUMs werden sehr funktional geschildert. Rb’b'trr, der menschenhassende Sicherheitschef. Dworn der menschenhassende Sicherheitsangestellte. Keine differenziert gezeichneten Charaktere, für den Roman aber ausreichend.
  • Spannung: Konsequent auf hohem, aber nicht höchstem, Niveau.

Die Liste lässt sich ewig fortführen. Zusammenfassend kann ich jedoch sagen: „In der Tiefe“ hat weder grausame Fehler noch geniale Momente. Ein routinierter Einsatzkommando-Roman.

Fazit

Routiniert geschriebener Roman ohne schlimme Fehler und geniale Momente. Nichtsdestotrotz bis zur letzten Seite unterhaltend und spannend. GUT - (2,3).

Bibliographische Daten

Wolfgang Oberleithner: In der Tiefe
In: Roman Schleifer / Wolfgang Oberleithner: Sunquest Band 3: Das sterbende Land
Fabylon, 2007, 240 Seiten, Taschenbuch
ISBN: 978-3927071193

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Äon 1254 http://die-empfehlungen.net/2007/11/18/aon-1254/ http://die-empfehlungen.net/2007/11/18/aon-1254/#comments Sun, 18 Nov 2007 10:00:57 +0000 Klaus N. Frick http://die-empfehlungen.net/2007/11/18/aon-1254/ »Äon 1254« von Marc Annaheim – Versuch einer Kritik

Inhalt

Ein Mensch erzählt einem jungen außerirdischem Wesen auf dessen Heimatplaneten, wie es dazu gekommen ist, dass er sich hier befindet.

Rezension

Um es vorwegzunehmen: Ich habe es nicht geschafft, die Geschichte »Äon 1254« zu Ende zu lesen. Nach geschätzten drei Anläufen kam ich gerade mal über die ersten zwei Seiten hinaus. Ich versuche es jetzt auch nicht mehr, sie bis ans Ende zu verfolgen – das ist in meinen Augen verschwendete Liebesmühe.

Das mag sich hart anhören, aber: Wenn ein Autor es nicht schafft, den Leser zu fesseln, kann das am unterschiedlichen Geschmack liegen oder auch daran, dass der Text einfach nicht gut ist. »Nicht gut« gilt selbstverständlich für den einzelnen Leser; gleichzeitig kann es ja viele andere Menschen geben, denen dieser Text gefällt.

Ich möchte mich in meiner Betrachtung vor allem auf strukturelle Dinge beschränken und nur einige wenige »deutschtechnische« Dinge anmerken. Die Struktur ist es, die meiner Ansicht nach diesen Text wenig interessant werden lässt – die Details der deutschen Sprache sind dagegen ein vergleichsweise kleines Problem.

Strukturell

Von der Länge her entspricht »Äon 1254« einer Kurzgeschichte. Rein formal ist er von dieser aber weit entfernt: Die theoretische Definition, eine Kurzgeschichte müsse zeitlich wie räumlich eine Einheit bilden, ist nach wie vor gültig. Streng genommen handelt es sich bei »Äon 1254« also um einen Kurzroman oder eine extrem kurze Novelle – dafür steckt dann aber nicht genügend Substanz in dem Text.

Der Text wird mit einem Prolog ein- und mit einem Epilog ausgeleitet. Das ist völlig in Ordnung bei einem Roman, vielleicht sogar bei einer längeren Erzählung. Bei einem so kurzen Text zerschlägt es diesen aber durch zu viel Struktur; dasselbe gilt für Kapitelüberschriften oder zu viele Abschnitte – die heftromanmäßig mit »Sternen« gekennzeichnet werden.

Auch hier passt die Struktur des Textes nicht zusammen mit seiner Länge. Es wirkt, als hätte der Autor oder die Autorin große Ambitionen gehabt, diese aber nicht erfüllen können.

Kommentar des Lektors der Geschichte:

Für die von Klaus beklagten strukturellen Defizite der Geschichte muss ich einen Großteil der Schuld auf mich nehmen. Die Geschichte hatte ursprünglich keinen Prolog und auch keinen Epilog, allerdings unterschied sich dieser Teil von der eigentlichen Geschichte und stand am Anfang bzw. Ende derselben, so dass ich auf die Idee kam diese Teile so zu markieren.

In der Vorlage, die ich hatte, waren die Abschnitte so eingeteilt, wie sie auch jetzt sind, daran wurde also nichts geändert. Die »Sterne« sind allerdings ein Hilfsmittel für die spätere Konvertierung des Textes in verschiedene Formate und in der fertigen Geschichte nicht mehr zu sehen. Sie sind also nur Gliederungshilfen. Allerdings hatte ich vergessen Klaus darauf hinzuweisen.

Christian Lenz

Distanziert

Leider beginnt der Text mit einer extrem distanzierten Abfolge von Sätzen. Wir erfahren, dass es Nacht ist. Wir hören etwas von »einem Gebilde« und von »der Form des unteren Teils« und andere Dinge, die nichts konkretes aussagen, die im Prinzip schwammige Begriffe sind, die einen Leser nicht fesseln und ihm auch kein konkretes Bild geben. Spätestens nach dem ersten Absatz hätte ich als Leser normalerweise aufgehört, diesen Text weiter zu lesen …

Die distanzierte, ja auch passive Sprache hält im Verlauf des Textes an. »Wieder und wieder war den Jüngeren während der Schulungen … berichtet worden«, ist eines von vielen Satzungetümen. Das klingt langatmig und holperig, das schafft keinerlei Bezug zu den handelnden Personen und erzeugt somit nicht den eigentlich sinnvollen Sog, der den Leser mit der Handlung verknüpfen sollte.

Anfang

Problematisch ist auch der eigentliche Anfang; beginnend mit »Es war ein Morgen, wie viele andere auch«. Haarklein erfahren wir, was der Ich-Erzähler so tut. Wir erfahren, wie er aussieht (mit dem ältesten Trick der Literatur, genau das zu erreichen), und dass er zur Polizei muss.

Richtig loszugehen scheint die Handlung erst mit »Doch als ich mich meinem Schreibtisch näherte«. Alles andere davor ist Geplänkel, ist langweilige Voraberzählung, die mich als Leser nicht anspricht und die mich von Satz zu Satz weiter von der Absicht entfernt, mich intensiver mit dem Text zu beschäftigen. Ein Autor sollte versuchen, den Leser so zu packen, dass dieser unbedingt mitfiebern und weiterlesen will. Bei diesem Text dauert es sehr lange, bis die Handlung losgeht, und auch dann packt sie mich nicht.

Kleinkram

»Meine eigene Heimatwelt«: Wenn’s die Heimatwelt ist, kann man das Wort »eigene« streichen. Außer der Erzähler hätte mehrere Heimatwelten, von denen ihm eine persönlich gehört.

»Fing an mich zu rasieren«: Sieht man davon ab, dass hier ein Komma fehlt, ist das »anfangen« falsch. Entweder rasiere ich mich oder nicht. Sobald ich damit »anfange«, habe ich doch bereits mit der Tätigkeit des Rasierens angefangen. Also besser: »Ich duschte kurz und rasierte mich.«

»Als ich nun auf meine Uhr blickte«: Das »nun« kann man ersatzlos streichen, es sagt hier nichts aus. Der ganze Absatz ist aber schlecht strukturiert; das »als« soll Gleichzeitigkeit herstellen, erzeugt aber nur ein Stocken der Handlung.
Gegenvorschlag: »Ich blickte auf die Uhr. Schon halb sieben. Wieder einmal hatte ich zu viel Zeit vertrödelt, und das nur wegen meiner Eitelkeit. Damit fehlte mir die Zeit fürs Frühstück.«

Fazit

Der Autor möge überlegen, welche Art seine Geschichte sein soll, dann müsste er sie stärker strukturieren und generell einen leichteren Zugang zum Geschehen ermöglichen. Erst dann ist es eigentlich sinnvoll, sich um die zahllosen sprachlichen Details und Schwächen zu kümmern, die eine weitere Lektüre des Textes darüber hinaus schwierig gestalten.

Bibliographische Daten

Marc Annaheim: Äon 1254
Zu finden unter: http://www.stories.proc.org/aeon_1254/aeon_1254.html
Die Geschichte gibt es auch in verschiedenen anderen Formaten zu finden unter: http://www.stories.proc.org/scifi.html

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Schrott auf Less http://die-empfehlungen.net/2007/10/28/l-clschrott-auf-less/ http://die-empfehlungen.net/2007/10/28/l-clschrott-auf-less/#comments Sun, 28 Oct 2007 10:00:13 +0000 Wolfgang Ruge http://die-empfehlungen.net/2007/10/28/l-clschrott-auf-less/ Rezension zu Sunquest Teil 5: “Ein Funke Hoffnung” von Roman Schleifer

Inhalt

Shanijas Entführung stellt sich als Irrtum heraus, da diese lediglich die Nacht zusammen mit Darren Haag außer Haus verbracht hat. Die Freude über die glückliche Aufklärung des Vorfalls währt jedoch nur kurz, da die Gefährten feststellen müssen, dass anstatt Shanijas Seiya entführt wurde. Darren Haag glaubt die Entführer zu kennen. Über weitere Details hüllt er sich in Schweigen, schlägt aber vor den Zug zu nehmen. Mangels Alternativen stimmt Shanija zu.

Auf der Fahrt Richtung Osten wird der Zug von den Warnern überfallen. Die Sekte glaubt, Dur sei ein Rachegott und Shanija würde mittels ihrer Sonnenkraft eine Passage für diesen öffnen. Als sie merken, dass sie Shanija nicht besiegen können, sprengen sie den Zug. Shanija wird in die umliegende Wüste geschleudert, ihre Gefährten können sie jedoch mittels eines PSI-Verbundes zur Verstärkung von Darrens Telekinese-Fähigkeit wieder zurückholen. Kurz vor dem letzen Wagen bricht die Verbindung ab, Shanija gelingt es sich an diesem festzuhalten und sich zu ihren Gefährten vorzukämpfen. Während ihres Vorankommens stellt sie fest, dass der Zug ein Wesen ist, das sich von der PSI-Kraft einiger Reisender ernährt.

Wieder bei ihren Gefährten gelingt es Shanija ihren Waggon abzukuppeln. Der hintere Teil des Zuges bleibt in der Wüste stehen, seine Insassen sind dem Tode geweiht. Vor einer Schlucht bleibt der Zug stehen und weigert sich aufgrund von Monstern, die in der Schlucht leben sollen, weiterzufahren. Shanija und ihre Gefährten müssen dies akzeptieren. PONG erwacht und fliegt von dannen. Shanija folgt ihm, und entdeckt in der Schlucht einen Raumschifffriedhof. Dort trifft sie auf Samuno, einen Menschen der seine behinderte Tochter Katha pflegt und ein Raumschiff so umgebaut haben will, dass es mittels PSI-Kraft fliegt. Mit Shanijas Sonnenkraft hofft er es starten zu können. Shanija willigt ein, was zu Streitereien mit Darren führt.

Samuno, Shanija und ihre Gefährten werden von einer der vielen Banden, die den Raumschifffriedhof kontrollieren, gefangen genommen. Während Shanija, Samuno und Katha zum umgebauten Raumschiff geführt werden, werden ihre Gefährten gefesselt. Shanija soll das Raumschiff starten, was aber misslingt. Samuno stellt sich dabei als Projektion Kathas heraus. Während einer Auseinandersetzung mit den Bandenmitgliedern stirbt Katha.

Shanija und ihren Gefährten gelingt es das Raumschiff zu verlassen. Da der Zug schon abgefahren ist, wird die Reise mit einem selbst konstruierten Buggy fortgesetzt.

Rezension

Der fünfte Teil der Sunquest-Serie knüpft in seiner Qualität leider nicht an die beiden vorangegangen Teile an, fällt in Vergleich zu diesen beiden sogar deutlich ab. Dies liegt weniger an einem groben Schnitzer als an vielen Kleinigkeiten, die den Lesefluss doch erheblich stören. Ich will versuchen, diese im Folgenden einmal kurz zu skizzieren.

Das Erste was störend auffällt, sind für mich die Dialoge. Insbesondere die Gespräche von Shanija und Darren wirken auf mich wahnsinnig unnatürlich. Die langen, sehr ausformulierten Sätze erinnern mehr an einen Briefwechsel als an ein Gespräch.

Als Zweites finde ich die Action-Sequenzen schwer vorstellbar. Beim Angriff der Warner grätscht Shanija in die Hocke und tritt einem ihrer Gegner ans Schienbein. Ich bin kein Profikämpfer und auch nicht besonders sportlich. Aber ich kann mir vorstellen, dass die Hocke eine sehr ungünstige Kampfposition ist und frage mich: Warum tritt Shanija ihrem Gegner nicht einfach ans Bein? Was soll die Hocke?

Naja, Shanijas Kampfverhalten ist seltsam. Die Warner sind aber noch viel „intelligenter“. Wie durch Gespräche der Führerin mit ihren Untergebenen deutlich wird, wissen die Gegner Durs, dass Shanija sehr gefährlich und wahrscheinlich im Duell kaum zu besiegen ist. Die Möglichkeit den Zug in die Luft zu sprengen scheint die einzig gangbare Möglichkeit. Skrupel hat die Sekte nicht. Und was tun die Kämpfer als sie auf Shanija treffen: Sie machen erstmal Judo-Übungen. Warum zünden sie nicht gleich die Bombe. Sollte so Fanatismus geschildert werden? Für einen Glauben alles zu tun ist Fanatismus, sehend ins Verderben rennen ist Dummheit.

Die Warner sind leider auch nicht sonderlich gut geschildert. Die Anführerin wird mit einem ihrer Gedankengänge vorgestellt. Dieser ist wie folgt: Die Sekte der Warner hat Dur vereinfacht gesagt als Rachegott erkannt, und will ihn nun von Less fern halten. Genauso stellt man sich die Gedanken eines Sektenführers vor. Eine Sekte, die sich natürlich auch als Sekte bezeichnet, und ihren Glauben in einem Nebensatz zusammenfassen kann, ist sehr überzeugend.

Es gibt noch viele weitere Kleinigkeiten, ich bin aber schreibfaul. Also: Die Sekte hat Shanija angegriffen und irgendwann gemerkt: Oh, wir habe eine Bombe dabei. Also wird der Zug gesprengt, und Shanija rausgeschleudert, aber es gelingt sie zurückzuholen. Und Shanija denkt sich: Übers Dach zu springen ist viel weniger anstrengend als sich durch 30 Abteile mit wechselnden Umweltbedingungen zu kämpfen. Vier Seiten vorher und hinterher ist ihr durchaus bewusst, dass sie als wahrscheinlich stärkste PSI-Trägerin das Innere der Abteile kontrollieren kann. Naja, Gedächtnisschwund ist etwas Schönes, wenn man die Hauptdarstellerin etwas über die Dächer springen lassen will.

Weiter im Text. Wagen abgekuppelt, bis zur Schlucht gefahren. PONG haut ab. Anstatt ihn mittels der Telekinese zurückzuholen (So’n kleiner Drache kann nicht so viel schwerer sein als Shanija) steigt man in eine unbekannte Schlucht hinab. Gefahren? Doch nicht auf Less. Schön und gut. Shanija trifft auf Samuno. Sie will sein Raumschiff starten, es kommt zum Konflikt und zur Aussprache mit Darren. Shanija erzählt aus ihrer Kindheit, und der Leser fragt sich, wieso sie die Erde, die in ihrer Erinnerung eher wie die Hölle scheint, eigentlich retten will. Von dieser Frage ab, ist das Gespräch wahnsinnig langweilig und langatmig.

Es kommt das Ende; auch das Ende meiner Rezension und in diesem will ich die positiven Dinge des Romans nicht verschweigen. Ich finde Less weiterhin cool, in diesem Roman fand ich zähneputzende Frösche und Karten kauende Schaffner einfach cool. Fast schon genial ist die Wendung Samuno als Projektion Kathas zu enttarnen. Tolle Idee, reicht in diesem Roman leider nur dafür ihn vor einer Note unter dem Strich zu bewahren.

Fazit

„Ein Funke Hoffnung“ enthält viele Kleinigkeiten, die mir jeden Lesegenuss genommen haben. Eine geniale Wendung zum Schluss hebt das Ganze zur Note LAU (4,0).

Bibliographische Daten

Roman Schleifer: Ein Funke Hoffnung
In: Roman Schleifer / Wolfgang Oberleithner: Sunquest Band 3: Das sterbende Land
Fabylon, 2007, 240 Seiten, Taschenbuch
ISBN: 978-3927071193

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Galaktische Melone http://die-empfehlungen.net/2007/09/30/f-wrgalaktische-melone/ http://die-empfehlungen.net/2007/09/30/f-wrgalaktische-melone/#comments Sun, 30 Sep 2007 10:00:19 +0000 Christian Lenz http://die-empfehlungen.net/2007/09/30/f-wrgalaktische-melone/ Rezension zu “Die Grenzen der Unendlichkeit” von John E. Stith

Inhalt

Während sich Karl Stanton mit einem Shuttle auf dem Rückflug von einer Wissenschaftsmission befindet, findet auf der Raumstation “Station Tokio” eine Kollisionsübung statt. Beim Shuttle treten schwerwiegende technische Probleme auf und aus der Übung wird der Ernstfall. Der Shuttle wird unkontrollierbar und rammt die Station. Lieutenant Alis Mary Nussem befindet sich noch in der getroffenen Sektion und wird bei den Rettungsarbeiten sehr schwer verletzt. So schwer, dass viele Teile ihres Körpers gegen künstliche ausgetauscht werden müssen. Das hat große Auswirkungen auf ihre Psyche, denn sie fühlt mehr als Androide denn als Mensch. Dies führt dazu, dass sie von der Erde und allen Menschen weg will und sich zum Dienst auf Raumschiffen im äußeren Sonnensystem einteilen lässt.

Als die Mission zu Ende geht und die Rückkehr zu Erde ansteht empfängt das Schiff die Nachricht, das es auf einem anderen Schiff einen tödlichen Unfall gab und ein 1. Offizier benötigt wird. Alis nimmt sofort an und wechselt auf das Schiff “Ranger” über. Dort trifft sie, nachdem ihr altes Schiff bereits abgeflogen ist, auf den Wissenschaftsoffizier Karl Stanton, von dem sie sich sicher ist, dass er an ihrem Unfall Schuld hat.

Karl Stanton wurde nach der Kollision mit “Station Tokio” nicht schuldig gesprochen, da es keine Beweise für seine Schuld gab. Leider gab es allerdings auch keine eindeutigen Beweise für seine Unschuld. Um den anklagenden Blicken und Gerüchten zu entgehen entschied er sich für den Dienst auf einem Erkundungsschiff.

Der Tod des 1. Offiziers, seines einzigen Freundes an Bord, sorgt nun dafür, dass er mit Alis zusammenarbeiten muss. Bevor es allerdings zu Konfrontationen kommt, wird ein seltsames Objekt entdeckt, das ins Sonnensystem eindringt. Es handelt sich dabei um einen 100 km durchmessenden kugelförmigen Körper der mit drei Prozent der Lichtgeschwindigkeit fliegt und ein seltsam schwaches Radarecho liefert.

Die “Ranger” ist das einzige Schiff in relativer Nähe, das schnell aufschließen kann, und setzt sich schnell in Richtung Objekt in Bewegung, um es zu untersuchen. Nachdem der Körper erreicht ist, wird ein sechsköpfiges Untersuchungsteam auf “Kantalupe”, wie das Objekt aufgrund seiner Oberflächenstruktur getauft wird, abgesetzt zu dem auch Alis Nussem und Karl Stanton gehören.

Rezension

John E. Stith schafft es in diesem Roman eindeutig den viel zitierten “Sense of Wonder” zu erzeugen und auch dem Leser zu vermitteln.

Der Roman beginnt damit, dass ein Unglücksfall im Weltraum geschildert wird. Eine recht ungewöhnliche Art die Hauptfiguren einzuführen. Durch diesen Unfall werden auf jeden Fall erst einmal die grundlegenden Gefühlswelten und die Beziehungen der Hauptcharaktere zueinander sowie die Reaktionen der Umwelt auf sie festgelegt. Dies führt dazu, dass die Charaktere in sich konsistent sind, ebenso wie die Reaktionen der Umwelt auf sie. Auch die weitere Entwicklung der Beziehungen zueinander ist dadurch nachvollziehbar und ergibt ein geschlossen wirkendes Bild, das man sich gut vorstellen kann.

Kantalupe, der das Sonnensystem durcheilende Mond, ist ein wunderbares Beispiel, wie etwas Fremdartiges geschildert werden kann, das man sich vorstellen kann ohne das man es als Bedrohung oder ‘göttliches Zeichen’ auffasst. Die Erkundung Kantalupes wird dadurch verschärft, dass die Expedition mit der “Ranger” keinen Kontakt mehr aufnehmen, jedoch Nachrichten empfangen kann. Die Tatsache, dass der Rückweg erst gefunden werden muss, und wie sie erfahren Kantalupe mit einer Station im Erdorbit zu kollidieren droht, verschäft die Spannung.

Und trotz gefährlicher Situationen sind sie auch in der Lage zum Staunen über das was sie entdecken, aber nicht unbedingt verstehen können.

Besonders die letzten paar Seiten, als die Forscher schon gerettet sind und weiter über Kantalupe berichtet wird, sind für mich “Sense of Wonder” pur.

Das Einzige was mich manchmal etwas irritiert hat war, dass Alis’ und Karls Begleiter eher als Stichwortgeber denn als Forscher fungierten. Wohlgemerkt, das kam nicht oft vor, aber manchmal hatte ich halt den Eindruck. Das ist aber auch schon das Einzige was verhindert, dass das Buch noch besser bewertet wird.

Fazit

Bis auf das oben Erwähnte gab es von mir nichts zu kritisieren und ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Am liebsten wäre ich mitgeflogen!

Daher gebe ich dem Buch die Note: Sehr Gut (1,0).

Bibliographische Daten

John E. Stith: Die Grenzen der Unendlichkeit
BasteiLübbe, 1999, 445 Seiten
ISBN 978-3404232161

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