Die Empfehlungen » Film http://die-empfehlungen.net http://www.die-empfehlungen.net Fri, 06 Jun 2008 11:01:39 +0000 http://wordpress.org/?v=2.5.1 en Seitenwechsel http://die-empfehlungen.net/2007/11/11/seitenwechsel/ http://die-empfehlungen.net/2007/11/11/seitenwechsel/#comments Sun, 11 Nov 2007 10:00:27 +0000 Wolfgang Ruge http://die-empfehlungen.net/2007/11/11/seitenwechsel/ Rezension zu „Auf der anderen Seite“ („Yaşamın kıyısında“)

Filmhandlung

„Auf der anderen Seite“ erzählt zwei lose miteinander verwobene Geschichten. Die erste Geschichte handelt vom türkischstämmigen Nejat. Der introvertierte, schüchterne Professor erlebt mit, wie sein Vater in hohem Alter die Prostituierte Yeter dafür bezahlt, den Lebensabend mit ihm zu verbringen. Zwischen den beiden kommt es zum Streit. Für Yeter endet dieser tödlich. Nejats Vater kommt ins Gefängnis. Nejat begibt sich nach Istanbul, um dort Yeters Tochter Ayten zu suchen und zu unterstützen. Die Suche erweist sich als langwierig und schwieriger als erwartet.

Was Nejat nicht weiß, ist, dass Ayten kurz vorher aus der Türkei geflohen ist. Als politisch Oppositionelle wird sie von der Polizei verfolgt und sucht nun in Deutschland nach ihrer Mutter, von der sie glaubt, sie arbeite als Schuhverkäuferin. Während der Suche findet Ayten bei der deutschen Studentin Lotte Unterschlupf. Zwischen den beiden entwickelt sich eine lesbische Beziehung. Die beiden werden während einer Autofahrt angehalten. Aytens Pass wird überprüft und als gefälscht erkannt. Sie wird in die Türkei ausgewiesen. Lotte folgt ihr, um ihr zu helfen.

Rezension

Regisseur Fatih Akin ist in Deutschland seit „Gegen die Wand“ kein Unbekannter mehr. „Auf der anderen Seite“ ist nun der zweite Teil der „Liebe, Tod und Teufel“-Triologie. In diesem zweiten Teil steht der Tod im Vordergrund. Mit allen Auswirkungen die er auf die Menschen hat, die dem Toten nahe stehen.

Wie schon „Gegen die Wand“ zeigt Akin Spannungen, aber auch Gemeinsamkeiten zwischen den Kulturen auf. Der Film ist ruhig und bedächtig. Hauptthema sind zwischenmenschliche Beziehungen, die in diesem Fall auch alle interkulturelle Beziehungen sind. Spannungen werden aufgezeigt ohne diese moralisierend zu werten. Der Film hat weder einen „deutschen“ noch einen „türkischen“ Blick auf die aktuelle Situation. Beide Seiten kommen zu Wort. Der Film besticht dabei durch Kleinigkeiten, die Unterschiede, über die niemand nachdenkt, weil sie so banal sind. So erklärt Lotte Ayten die typisch deutsche Sitte des „Brot streichens“.

Erzähltechnisch ist der Film absolut erstklassig. Die Titel der 3 Kapitel verraten ein wichtiges Detail der Handlung. So wird das Hauptaugenmerk von dem „was“ auf das „wie“ gelegt. Im zweiten Teil, sieht man immer Schnittpunkte, an denen sich Nejat und Ayten in unmittelbarer Nähe befanden, ohne dies zu wissen oder auch nur zu erahnen. Ein Fakt, der die eh schon fast aussichtlose Suche Nejats noch tragischer erscheinen lässt.

Im Prinzip ist eine Rezension dieses Films langweilig, weil sich viele für einen Film wichtige Punkte einfach abhaken lassen. Schauspielerische Leistung: Sehr gut. Kameraführung. Sehr Gut. Schnitt: Sehr Gut. Filmmusik: Für deutsche Ohren ungewöhnlich, aber passend. Daher: Sehr Gut. Das Ende: genial ungewöhnlich.

Diese Qualität macht den Film wohl leider Masseninkompatibel. „Auf der anderen Seite“ erfordert vom Zuschauer, sich auf den Film einzulassen, mitzudenken und danach: nachzudenken.

Fazit

Kurz und knackig: „Auf der anderen Seite“ ist ein erstklassiger Film über Zwischenmenschlichkeit und Interkulturalität. Wer sich auf dieses Thema einlässt, erlebt einen hochklassigen Film. Sehr Gut (1,0). Wer leichte Unterhaltung sucht, sollte sich anderweitig umsehen.

Filmographische Daten

Fatih Akin(Regie): Auf der anderen Seite.
Originaltitel: Yaşamın kıyısında.
Corazon International / Pandora Filmverleih, 2007, Drama, 122 Minuten.

]]>
http://die-empfehlungen.net/2007/11/11/seitenwechsel/feed/
Die Schlacht bei den Whisky-Bergen http://die-empfehlungen.net/2007/09/20/die-schlacht-bei-den-whisky-bergen/ http://die-empfehlungen.net/2007/09/20/die-schlacht-bei-den-whisky-bergen/#comments Thu, 20 Sep 2007 10:00:29 +0000 Andreas Schweitzer http://die-empfehlungen.net/2007/09/20/die-schlacht-bei-den-whisky-bergen/ Rezension zu “Vierzig Wagen Westwärts (The Hallelujah Trail)”

Filmhandlung

Lang und kalt sind die Winter in Denver/Colorado, Frauen sind Mangelware und die Whiskyvorräte neigen sich ihrem Ende zu. Also entschließt man sich die Menge von vierzig Wagenladungen des gebrannten Stoffes zu bestellen. Natürlich macht diese Sache jede Menge Schlagzeilen. Zudem werden die Abstinenzler auf den Plan gerufen, für die das eine gute Gelegenheit wäre ihre Ziele den Menschen etwas näher zu bringen. Aber auch die Indianer haben von dem ungewöhnlichen Treck gehört und machen sich auf den Weg, um auch etwas vom Whisky-Kuchen abzubekommen. Letztendlich sieht man sich gezwungen die Kavallerie zum Schutz des Transports einzusetzen, denn auch die Bürgerwehr von Denver ist schon auf dem Weg, um dafür zu sorgen, dass die Ware gut am Ziel ankommt. Colonel Gearhart, Kommandant der Kavallarie, hat alle Hände voll zu tun, damit die verschiedenen Parteien nicht zu sehr aneinander geraten. Doch er kann die Schlacht bei den Whisky-Bergen nicht verhindern…

Rezension Film

Ein Genre zu parodieren ist immer eine schwere Aufgabe. John Sturges, der mit DIE GLORREICHEN SIEBEN einen Klassiker des amerikanischen Edelwestern geschaffen hat, zeigt in VIERZIG WAGEN WESTWÄRTS wie man so etwas auf einem hohen Niveau bewerkstelligen kann, ohne die Sache ins Lächerliche zu ziehen. Burt Lancaster spielt den gestressten Colonel Gearhart, dessen Aufgabe es ist, einen Treck bestehend aus vierzig Wagen mit Whisky zu beschützen. Sturges gelingt es in diesem Film, mit den gängigen Klischees des amerikanischen Westerns zu spielen. Obwohl THE HALLELUJAH TRAIL von manchen Kritikern als eher mittelmäßiger Film angesehen wird, ist er doch besser als sein Ruf. Witzige Dialoge, exzellente Darsteller und der Soundtrack von Elmer Bernstein machen den Film zu einer der besten Westernparodien, die Hollywood je auf die Beine gestellt hat.

Fazit Film

Zwar hat der zweieinhalbstündige Western sicherlich seine Längen, aber dennoch macht er einen enormen Spaß. Note: Gut (2,0)

DVD-Extras

Trailer

DVD Rezension

MGM/UA hat in den letzten Jahren gezeigt, dass ein fast vierzig Jahre alter Film nicht unbedingt zu einem grausigen Seherlebnis werden muss. In diesem Fall hat man einiges an Restaurationsarbeit in VIERZIG WAGEN WESTWÄRTS gesteckt. An einigen Stellen hat die Vorlage zwar ihre Macken, aber insgesamt weiß das Bild zu begeistern. Kräftige Farben und eine nahezu perfekte Schärfe geben den Landschaftsaufnahmen eine neue Intensität. Auch die Tiefenschärfe und die Detailfreude des Bildes weiß zu gefallen. Der Ton wurde bei allen Tonspuren auf Dolby Digital 5.1 aufgebläht, was eigentlich bei einem Film dieses Alters etwas unnötig ist. So ist es auch hauptsächlich die Musik, die einen leichten Surroundklang erzeugt. Die Dialoge sind sehr gut zu verstehen, auch wenn die deutsche Tonspur gegenüber den anderen etwas leise geraten ist. Ebenfalls interessant bei der deutschen Fassung ist der Einsatz der beiden Erzähler, ein Feature, welches es in dieser Form in der Originalfassung nicht gibt. Eine kleine Freiheit des Synchronregisseurs. Im Gegensatz zu mancher Fernsehausstrahlung ist THE HALLELUJAH TRAIL auf dieser DVD komplett zu finden. MGM/UA hat sogar die Ouvertüre, die Pausenmusik und das Outro hinzugefügt.

Der einzige Negativpunkt ist der Mangel an Extras auf der DVD. Es befindet sich nur ein Trailer auf dem Silberling, der in einer wirklich grausamen Qualität vorliegt. Ansonsten gibt es keine Zugaben. Schade.

Fazit DVD

Die Umsetzung von VIERZIG WAGEN WESTWÄRTS auf DVD ist mehr als gelungen, auch wenn das Bonusmaterial etwas schwach ausgefallen ist. Der Fan wird auf jeden Fall seine Freude mit der Scheibe haben.

DVD-Info

Originaltitel: The Hallelujah Trail
Regie: John Sturges
Darsteller: Burt Lancaster, Lee Remick, Donal Pleasence, Martin Landau, Brian Keith, Jim Hutton, Pamela Tiffin, u.a.
Region: Region 2
Bildformat: 2.35 : 1 (anamorph)
Länge: ca. 150 Minuten
Ton/Sprachen: Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch (DD 5.1)
Special Features: Trailer

]]>
http://die-empfehlungen.net/2007/09/20/die-schlacht-bei-den-whisky-bergen/feed/
Vergessene Legenden http://die-empfehlungen.net/2007/09/16/vergessene-legenden/ http://die-empfehlungen.net/2007/09/16/vergessene-legenden/#comments Sun, 16 Sep 2007 10:00:45 +0000 Andreas Schweitzer http://die-empfehlungen.net/2007/09/16/vergessene-legenden/ Rezension zu “Babylon 5: Vergessene Legenden - Stimmen aus dem Dunkel” (Babylon 5: The Lost Tales: Voices in the Dark)

Filmhandlung

Das zehnjährige Jubiläum der Interstellaren Allianz steht an. Colonel Elizabeth Lochley steckt mitten in den Vorbereitungen zur Feier auf der Station BABYLON 5, als seltsame Vorkommnisse im Braunen Sektor ihre Aufmerksamkeit verlangen. Ein Techniker wird von inneren Stimmen gequält, die sich nicht nur als Einbildung erweisen. Lochley zieht Pater Cassidy hinzu, dem sie zu einer Begegnung verhilft, die er nicht so schnell vergessen wird. Denn es sieht so aus, als ob ihn auf BABYLON 5 tatsächlich der leibhaftige Teufel selbst erwartet…

Fast gleichzeitig bricht Präsident Sheridan von Minbar auf, um an den Feierlichkeiten zum Jubiläum teilzunehmen. Auf die Bitte von Imperator Molari nimmt er den Centauri Prinzregenten Dius Ventari an Bord, der in der Thronfolge an dritter Stelle steht. Zu seiner Sicherheit soll er mit dem Präsidenten der Interstalleren Allianz nach BABYLON 5 fliegen. Doch Sheridan wird von Visionen gequält, die der Technomagier Galen ihm in seinen Träumen schickt. In ihnen wird die Erde in nicht allzu ferner Zukunft von den Centauri überfallen und vernichtet. Verantwortlich dafür soll Ventari sein, der sein Volk wieder zu alter Glorie zurückführen will. Galen verlangt von Sheridan eine schwere Aufgabe: Er soll Ventari töten, um die Ereignisse der Zukunft zu verhindern.

Rezension Film

Lange mussten die Fans der Serie BABYLON 5 warten bis neue Geschichten rund um Sheridan und seine Gefährten wieder über die Flimmerkisten liefen. Vor allem nach dem Debakel mit der Nachfolgeserie CRUSADE sah es lange Zeit schlecht mit einer Fortführung aus. J. Michael Straczynski machte klar, dass nach der massiven Einmischung von Warner Brothers bei der Produktion und Konzeption von Crusade kein Besuch mehr von ihm im B5-Universum stattfinden würde. Allerdings soll man niemals nie sagen, denn wie JMS in einem Interview auf der DVD zugibt, hat ihn die Sache nie richtig losgelassen.

Rund acht Jahre nach dem Ende von BABYLON 5 erscheint mit den LOST TALES eine neue Reihe von Geschichten aus dem B5-Universum. Zu verdanken haben die Fans dies den sehr starken Verkaufszahlen der DVD-Serien-Boxen in den letzten Jahren. Bei den LOST TALES soll es weniger um eine durchgehende Story gehen, sondern es sollen kurze Geschichten über den weiteren Lebensverlauf einiger Figuren aus der Serie berichten. Angelegt wurde das Projekt als Direct-to-DVD-Film, ein Konzept, das in der nächsten Zeit von einigen anderen SF-TV-Serien wie STARGATE SG-1 oder BATTLESTAR GALACTICA genutzt werden wird.

Mit einem Produktionsbudget von rund einer Million Dollar legt JMS zwei Kurzgeschichten auf dieser DVD vor, von denen beide nicht den Stoff für großartige Effektgewitter abgeben. Bei B5 zählt die Entwicklung der Handlung und Charaktere. Zwar wirkt die erste Geschichte um Colonel Lochley auf den ersten Blick etwas deplatziert, entwickelt sich aber nach einer gewissen Zeit zu einem fesselnden Erlebnis mit einem interessanten Plot, der die Rolle des religiösen Glaubens in der Serie neu definiert und ihm neue Nuancen bietet.

Die zweite Geschichte lebt von dem darstellerischen Talent von Bruce Boxleitner, der den Hader Sheridans über seine Aufgabe, die ihm von Galen gestellt worden ist, sehr gut verdeutlicht. Ventari wird als junger, sympathischer Mann dargestellt, von dem man die Greuel der Zukunft nicht erwartet. Aber Sheridan wäre nicht Sheridan, wenn er nicht eine Lösung finden würde.

JMS hat seine Talente als Drehbuchschreiber und Regisseur nicht nur bei B5 unter Beweis gestellt. Seine Rückkehr in sein populärstes Universum läuft nicht mit einen großen Donnerhall ab, sondern bietet einen sanften Übergang, der auch mit ausgezeichneten Spezialeffekten glänzt, die nicht als Mittel zum Zweck gedacht sind. So wird THE LOST TALES nicht nur für Fans der Serie interessant.

Fazit Film

Nicht nur was für Fans der Serie, sondern auch für jene, die mal in BABYLON 5 reinschauen wollen.

DVD-Extras

In Gedenken an Andreas Katsulas und Richard Biggs, Dokumentationen: “Die Straczynski-Tagebücher” und “Unterhaltungen am Lagerfeuer”, Interviews: Joe Straczynski und Bruce Boxleitner, Ein Treffen mit Tracy Scoggins, Joe Straczynski und Peter Woodward.

DVD-Rezension

Auch wenn die Extras auf den ersten Blick nicht so vielfältig wirken, aber die zahlreichen kurzen Featurettes, die sich hinter einigen Programmpunkten verbergen, geben einen interessanten Überblick über die Entstehung des neuen B5-Films. Es ist dabei zu merken, dass die Atmosphäre auf dem Set, der sehr stark an den von Sin City erinnert, sehr locker war. JMS gibt aber auch Einblicke in die Entstehung der Spezialeffekte, berichtet über die Entstehung des Konzepts und beantwortet Fragen, die er auf seiner Homepage sammeln ließ. Hinzu kommen noch die Würdigungen der bereits verstorbenen Darsteller Richard Biggs (Dr. Stephen Franklin) und Andreas Katsulas (G’Kar). Für eine reine DVD-Premiere eine durchaus gelungene Mischung.

Der Film selbst besticht durch eine sehr gute Bildqualität, die deutlich macht, dass er komplett digital gedreht wurde. Die aufwendigen Sets sind zum größten Teil am Computer entstanden, was zu einer großen Ersparnis geführt hat. Für die Darsteller ist die Arbeit vor in einer reinen Green Screen-Umgebung schwerer, doch das merkt man ihnen nicht an. Die augenscheinlichste Änderung zeigt sich bei den Spezialeffekten. Waren sie noch bei den DVD-Boxen zur Serie einer der großen Knackpunkte, werden bei THE LOST TALES keine Wünsche mehr offen gelassen. Das zeigt sich vor allem an der neugestalteten Anfangssequenz mit der Zerstörung der Station. Schärfe und Farbgebung sind ebenfalls gelungen, was vor allem bei kleineren Einzelheiten zu sehen ist. Auch der Kontrast des Bildes kann zufriedenstellen.

Bei den ersten LOST TALES handelt es sich nicht unbedingt um Stories, die eine große Geräuschkulisse benötigen. Doch einige kleinere Sequenzen bieten Einiges an Soundeffekten, bleiben aber auf normalem TV-Niveau, das auf keinen Fall mit der Soundkulisse eines Kinofilms zu vergleichen ist. Dennoch verleiht die Musik von Christopher Franke insgesamt eine gewisse Räumlichkeit. In allen drei Sprachfassungen sind die Dialoge einwandfrei zu verstehen.

Fazit DVD

Schon während der Produktion verfolgten zahlreiche Fans via Internet die Entstehung des neuen B5-Films mit. Dabei zeigte sich JMS sehr mitteilungsfreudig, was sich bei der DVD fortsetzt. Leider ist der Film selbst mit rund 70 Minuten etwas zu kurz geraten. Dies wird aber durch die zahlreichen, interessanten Extras etwas aufgewogen. Dennoch hätte es durchaus etwas mehr sein können. Auf der anderen Seite soll diese DVD die erste in einer ganzen Reihe sein. Dies lässt die Scheibe als eine Art Testballon erscheinen, um zu sehen wie die Fans auf die Rückkehr von B5 reagieren.

DVD-Info

Originaltitel: Babylon 5: The Lost Tales - Voices in the Dark
Regie: J. Michael Straczynski
Darsteller: Bruce Boxleitner, Tracy Scoggins, Peter Woodward, Keegan McIntosh, Alan Scarfe, Bruce Ramsey, Teryl Rothery, u. a.
Region: Region 2
Bildformat: 1.78 : 1 (anamorph)
Ton/Sprachen: Englisch, Deutsch, Spanisch (Dolby Digital 5.1)
Erscheinungsjahr Film: 2007
Erscheinungsjahr DVD: 2007
Filmlänge: ca. 70 Minuten
Hersteller/Vertrieb: Warner Home Video

]]>
http://die-empfehlungen.net/2007/09/16/vergessene-legenden/feed/
Alarmstufe Gelb http://die-empfehlungen.net/2007/07/29/alarmstufe-gelb/ http://die-empfehlungen.net/2007/07/29/alarmstufe-gelb/#comments Sun, 29 Jul 2007 10:00:47 +0000 Wolfgang Ruge http://die-empfehlungen.net/2007/07/29/alarmstufe-gelb/ Rezension zu „Die Simpsons – Der Film“.

Inhalt

Homer rettet bei Krusty-Burger ein Schwein vor der Schlachtung und hält es fortan als Haustier. Den Kot des Schweins sammelt er in einem Silo im Garten. Als dieses überläuft entsorgt er es im eh schon zu stark verschmutzten Lake Springfield und löst dadurch eine Umweltkatastrophe aus. Diese führt dazu, dass Springfield abgeschirmt wird und die Simpsons vor dem Unmut ihrer Nachbarn fliehen müssen…

Rezension

Die Simpsons laufen mittlerweile seit über 10 Jahren und haben Kultstatus erlangt. Dieser Kultstatus gründet sich unter anderem auf eine sehr hohe Dichte von Slapstick-Humor, der absolut bizarre Formen annehmen kann und häufig Bestandteil eines Running Gags ist, wie z.B. das Würgen von Bart. An diesen Bestandteil des Konzepts knüpft der Film nahtlos an. Insbesondere Homer weiß sich immer wieder in peinliche und schmerzhafte Situationen zu bringen, oder profitiert von einem auf Absurdität gegründeten Humor. Die Gag-Dichte lässt gegen Ende des Films nach, dennoch kann generell gesagt werden, dass der Film in diesem Bereich den Erwartungen entspricht und einen sehr oft zum Lachen bringt.

Ein weiterer Bestandteil der Erfolgsstory Simpsons ist der Bezug zur aktuellen (Medien-) Alltagswelt. So werden oftmals die Stars und Sternchen der Musikszene durch den Kakao gezogen und Szenen eingespeist, die mehr als offensichtlich an bekannte Filmklassiker erinnern. In diesem Fall hält der Film das Niveau der Serie leider nicht. An aktuellen Anspielungen ist der Hype um den Klimaschutz, sowie Arnold Schwarzenegger als Präsident enthalten. Da bietet manche 20minütige Episode mehr. In Bezug auf die Einbringung von Filmklassikern über ikonographische Homologien hält der Film jedoch wieder Serien-Niveau. Sehr amüsant ist die Einbindung von Bambi (mehr sei hier nicht verraten).

Die Simpsons leben als Serie auch von den skurrilen Nebencharakteren. Sei es der übergewichtige Comic-Verkäufer, der ewig arbeitende Apu, oder Dauermuffel Moe. Von der Familie Flanders abgesehen, kommen alle Nebenfiguren zu kurz. Fast alle sind nur in einer Szene zu sehen, wobei die Sprüche meist austauschbar sind. Dadurch verliert Springfield einen Teil seiner Skurrilität und somit seiner Einzigartigkeit. Die Thematik des Films ist ebenfalls nicht sonderlich originell: Klimaschutz. Eine Thematik die einfach überstrapaziert wird und irgendwie nervt.

Dies ist die einzige große Schwäche die dem Film anzurechnen ist. Eine weitere wäre die mehr als banale Handlung. Die Geschichte, die erzählt wird, hätte auch in eine Doppelfolge gepasst und wird mit Slapstickeinlagen gestreckt. Vieles ist für den Verlauf der Handlung einfach unwichtig. Damit reiht sich der Film aber nahtlos in die Tradition der Serie ein, wo in einer Folge oftmals der Nonsense regiert. Die Simpsons bestechen nunmal nicht durch eine überragende Storyline, sondern durch die Kunst, eigentlich unpassende Gags in diese einzuflechten.

Fazit

Der Film reiht sich in die Tradition der Serie ein. Zwischenzeitlich verliert er etwas an Feuer, was jedoch durch teilweise geniale Gags wieder wett gemacht wird. Die Nebencharaktere kommen in meinen Augen zu kurz, davon abgesehen ist der Film aber „Simpsons in Filmlänge“. Die Tatsache, dass der Klimaschutz ein großes Thema ist, könnte dazu führen, das nach dem Abflauen des Klimahypes nur noch der Slapstick komisch wirkt. Von daher wäre ein zeitloser Aufhänger wahrscheinlich besser gewesen. Der Film ist ohne Frage solide Comedy und wird die Simpsons-Fans zufrieden stellen. Die starke Ähnlichkeit zur Serie wird jedoch das Prädikat Kultfilm verhindern. Ein Kultfilm bedarf einer gewissen Einzigartigkeit, die dadurch verhindert wird, dass im Fernsehen „der Film im Kleinen läuft“.
GUT+ (1,7).

Filmographische Daten

David Silvermann (Regie): Die Simpsons - der Film.
Originaltitel: The Simpsons Movie.
20th. Century Fox, 2007, Zeichtrick, 87 Minuten.

]]>
http://die-empfehlungen.net/2007/07/29/alarmstufe-gelb/feed/
Nostalgischer Weltraumtrip http://die-empfehlungen.net/2007/07/18/nostalgischer-weltraumtrip/ http://die-empfehlungen.net/2007/07/18/nostalgischer-weltraumtrip/#comments Wed, 18 Jul 2007 10:00:06 +0000 Andreas Schweitzer http://die-empfehlungen.net/2007/07/18/nostalgischer-weltraumtrip/ Rezension zu “Alarm im Weltall” (Forbidden Planet)

Inhalt

Seit 20 Jahren hat sich die Mannschaft der BELLEROPHON nicht mehr von ihrer Mission zu dem Planeten Altair 4 gemeldet. Also begibt sich der Raumkreuzer C57D in das Sonnensystem, um nach dem Verbleib des Schiffes zu forschen. Anders als erwartet, trifft Adams auf der kargen Welt nur den etwas sinisteren Wissenschaftler Dr. Morbius und seine Tochter Altaira. Der Rest der Besatzung der BELLEROPHON wurde von geheimnisvollen Kräften vernichtet. Morbius bedrängt Adams, den Planeten wieder zu verlassen, bevor sich das gleiche Spiel nochmal wiederholt, doch der misstrauische Kommandant muss erst eine Meldung zur Erde absetzen. Die Entfernung zum Heimatplaneten macht es nötig, dass ein Teil des Raumkreuzers auseinander genommen werden muss, damit man den benötigten Sender bauen kann. Die Warnungen des Wissenschaftlers schlägt er in den Wind. Doch dann beginnen die ersten rätselhaften Todesfälle…

Rezension

Wenn man sich die Science Fiction-Filme der 50er Jahre anschaut, dann hat man es oft mit billigen Produktionen, die sich durch krude oder naive Stories auszeichnen, zu tun. Aber wie bei allen Genres gibt es auch aus dieser Zeit interessante Ausnahmen, wie die Filme von Jack Arnold, Robert Wises THE DAY THE EARTH STOOD STILL oder Großproduktionen wie WAR OF THE WORLDS. Bis 1956 hatte MGM auf einen Ausflug in die Sciene Fiction verzichtet. Zwar waren im Verlauf der Jahre viele phantastische Filme gemacht worden, aber ein ausgesprochener Science Fiction Film war nicht dabei. Was bei FORBIDDEN PLANET sofort ins Auge fällt, ist der hohe Produktionsstandard. Dekorationen und Kostüme wirken vielleicht etwas antiquiert, doch die ausgezeichneten Spezialeffekte haben auch noch im Zeitalter der Computertechnik Bestand. Hinzu kommt noch eine gute Geschichte, die zwar stark von William Shakespeares “Der Sturm” inspiriert wurde, aber auch eindrucksvoll zeigt, wie gut SF auf der Leinwand wirken kann. Sicher, der Film ist ein Produkt seiner Zeit, dennoch spürt man, dass man es mit einem Klassiker seines Genres zu tun hat, den man durchaus als direkten Vorfahren von Filmen wie 2001: A SPACE ODYSSEY oder STAR WARS sehen kann.

Für den Zuschauer ist es zunächst ungewohnt, Leslie Nielsen, der mit den NACKTE KANONE-Filmen zu spätem Ruhm gekommen ist, in einer ernsten Charakterrolle zu sehen. Doch bis zu der dreiteiligen Filmserie der Zucker Brüder hatte Nielsen bereits eine lange Karriere in zahlreichen Filmen und TV-Serien hinter sich, in denen er nicht immer nur den Blödian spielte. Ihm zur Seite steht mit Walter Pidgeon ein wahres schauspielerisches Schwergewicht, der für die Rolle des Dr. Morbius die Idealbesetzung darstellt. Seine Figur weicht von dem Konzept des Verrückten Wissenschaftlers ab und zeigt, dass Morbius eher unschuldig in eine Situation getrieben wurde, die die niedrigen Triebe seines Unterbewusstseins entfesselt hat. Der heimliche Star des Films ist allerdings Robby Robot, der bis heute noch eine Filmikone ist und nach FORBIDDEN PLANET noch in einigen Filmen und TV-Serien zu sehen war. Auch wenn er oft nur kurz durchs Bild lief oder einfach nur leblos in der Ecke stand.

Aber FORBIDDEN PLANET hat noch eine Besonderheit zu bieten, die ihn einmalig macht: Er ist der erste Film mit einem komplett elektronisch erzeugten Soundtrack. Dabei muss man bedenken, dass es Mitte der 50er Jahre den Synthesizer, wie man ihn heute kennt, nicht gegeben hat. Zwar hatte man mit dem Theremin (zu hören in THE DAY THE EARTH STOOD STILL oder THE THING) eine Art elektronische Geige erfunden, doch die Klänge von Louis und Bebe Barron unterscheiden sich sehr von normaler Musik. Vielmehr untermalen sie das fremdartige Ambiente von Altair 4 mit all seinen Umweltgeräuschen in einer so perfekten Weise wie kaum ein nachfolgender Genrefilm. Diese Faktoren machen FORBIDDEN PLANET zu einem der großen Klassiker der Filmgeschichte, der Regisseure bis heute prägt.

Fazit Film

FORBIDDEN PLANET ist einer der großen Klassiker der Filmgeschichte, der Regisseure bis heute prägt.

Note: Sehr Gut (1,0)

DVD-Extras

Kompletter Spielfilm: “The Invisible Boy”, TV-Episode aus der Serie “The Thin Man”, Deleted Scenes, Ausschnitte aus MGM Parade, 3 Dokumentationen, Trailershow

DVD Rezension

FORBIDDEN PLANET war schon längere Zeit in den USA im Handel, bevor sich Warner Home Video entschied, für das 50jährige Jubiläum eine Special Edition und einen neuen Transfer auf den Markt zu werfen. Der neue Transfer des Bildes ist für einen Film dieses Alters einfach atemberaubend. Das Filmbild selbst weist keinerlei größere Mängel oder Schäden auf. Die Farbe und der Kontrast lassen es sehr knackig wirken, so dass man es kaum glauben kann, es mit einem Streifen zu tun zu haben, der schon 50 Jahre auf dem Buckel hat. Ebenfalls interessant sind die Details, die sich sehr gut hervorheben. So erstrahlt der Cinemascope-Film in einen Glanz, wie man ihn zum Beispiel von den Special Editions von BEN-HUR oder VOM WINDE VERWEHT gewöhnt ist. Der Ton liegt in Deutsch nur in Mono vor, kann aber durch klare Dialoge überzeugen. Der englische Ton wurde so räumlich wie möglich abgemischt, wobei vor allem die elektronischen Töne des Soundtracks über die Effektboxen sehr gut herüber kommen. Auch in der Originalfassung klingen die Dialoge sehr frisch.

Wie schon gesagt war der heimliche Star von ALARM IM WELTALL Robby Robot. Ihm ist auch ein großer Teil der Specials gewidmet. Auf der ersten Disc findet man eine komplette Episode der US-Serie THE THIN MAN aus dem Jahr 1958, in der der Roboter eine Rolle spielt. Auf der zweiten Disc findet man den kompletten Film THE INVISIBLE BOY, der in Deutschland unter dem Titel SOS RAUMSCHIFF firmierte. Sowohl die TV-Episode als auch der Film zeichnen sich durch ein exzellentes Schwarzweißbild aus, das nichts über das Alter des Ausgangsmaterials verrät. Einziges Manko bei THE INVISIBLE BOY ist das Fehlen einer deutschen Tonspur. Dafür kann man zu dem Originaldialog deutsche Untertitel hinzu schalten, falls Bedarf dazu besteht.

Neben der erwähnten TV-Episode bekommt man auf der ersten Disc noch Ausschnitte aus einer MGM-Sendung aus den 50ern geboten, in der es um FORBIDDEN PLANET geht, sowie eine Menge Deleted Scenes, die leider nur in VHS-Qualität vorliegen. Sehr interessant sind neu aufgefundene Ausschnitte mit Testaufnahmen für die Special Effects des Films.

Die zweite Disc bietet neben THE INVISIBLE BOY eine Reihe von interessanten Dokumentationen. Die TV-Doku “Watch The Skies” beschäftigt sich mit der Bedeutung der SF-Filme aus den 50er Jahren auf heutige Regisseure. Namhafte Regisseure wie Steven Spielberg, George Lucas, Ridley Scott und James Cameron erzählen einiges über die Filme, mit denen sie aufgewachsen sind. Weiter geht es mit zwei Dokumentationen über die Entstehung von FORBIDDEN PLANET und über Robby Robot, bei denen man einige interessante Interviewpartner wie den SF-Autor Alan Dean Foster oder die Darsteller Leslie Nielsen und Anne Francis zu sehen bekommt. Alle Dokumentationen bieten für den geneigten Zuschauer eine Menge Informationen. Abgerundet wird die Doppel-DVD mit einer Trailershow von klassischen SF-Filmen aus dem Warner-Programm.

Fazit DVD

Die Doppel-DVD ist mit Sicherheit eine der besten Special Editions, die im Jahr 2006 erschienen ist. Der Zuschauer bekommt für sein Geld viel geboten und wird umfassend über den Film informiert. Neben der regulären Doppel-DVD gibt es auch eine Edition in einer Tin-Box, der, neben Lobbycards, auch eine Figur von Robby Robot beigelegt ist. Alles in allem eine runde Mischung für jeden Filmfreund.

Bild und Ton sind für einen Film dieses Alters so, wie man es nicht viel besser erwarten kann und auch die Ausstattung hat einiges zu bieten.

Note: Sehr Gut (1,0)

DVD-Info

Originaltitel: Forbidden Planet
Regie: Fred McLeod Wilcox
Darsteller: Walter Pidgeon, Anne Francis, Leslie Nielsen, Warren Stevens, Richard Anderson, Earl Holliman, u. a.
Region: Region 2
Bildformat: 2.40 : 1 (anamorph)
Ton/Sprachen: Englisch (Dolby Digital 5.1), Deutsch, Spanisch (Mono)
Erscheinungsjahr Film: 1956
Erscheinungsjahr DVD: 2006
Filmlänge: ca.94 Minuten
Hersteller/Vertrieb: Warner Home Video

]]>
http://die-empfehlungen.net/2007/07/18/nostalgischer-weltraumtrip/feed/