Von der Macht der Musik

21 10 2007 geschrieben von Karsten Stiller

Rezension zu “Die Dunklen” von Ralf Isau

Inhalt

Weimar, Januar 2005: Sarah D’Albis, weltberühmte Pianistin, und Nachfahrin des Komponisten Franz Liszt (jedenfalls behauptete das Sarahs verstorbene Mutter), wohnt der Uraufführung eines lange verschollenen Musikstückes ihres Vorfahren bei, das bei Aufräumarbeiten nach dem Brand der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek wiederentdeckt wurde. Sarah ist eine Synnie - das heißt, sie besitzt die Gabe der Synästhesie, der Fähigkeit, Empfindungen nicht nur mit dem von der Natur dafür vorgesehenen Sinn wahrzunehmen, sondern noch zusätzlich mit einem weiteren. Genauer gesagt, besitzt sie die Fähigkeit der Audition Colorée: Sie kann also Töne und Musik regelrecht als farbige Muster sehen. Bei der Premiere dieses Musikstücks jedoch passiert etwas, dass sie selbst nie für möglich gehalten hatte: Sie sieht den Text eines Gedichtes, in dem, unter anderem, von Farbenlauschern, einer Melodie der Macht und einer Purpurpartitur die Rede ist.

Kurz darauf entgeht sie nur knapp einem Anschlag und lernt dabei einen mysteriösen Mann kennen, der sie davor bewahrt, entführt zu werden. Dieser berichtet ihr von einer geheimen Gesellschaft, den Farbenlauschern, den beiden Fraktionen, in welche sie seit über 300 Jahren aufgespalten ist - die Adler und die Schwäne - und dass die Adler beabsichtigen, die Welt nach ihrer Façon umzugestalten. Das soll mit Hilfe der ebenfalls verschollenen “Melodie der Macht”, die in der Purpurpartitur niedergelegt ist, geschehen. Will Sarah das verhindern, muss sie diese Partitur vor den “Adlern”, die auch “Die Dunklen” genannt werden, finden. Es beginnt eine Reise, die sie von Weimar aus durch große Teile Europas führt. Jena, Kopenhagen, Budapest, Le Beau de Provence, Paris, Amsterdam, Sankt Petersburg und Rom heißen die Stationen ihrer Suche. Mehr als einmal gerät sie in Lebensgefahr, mehr als einmal scheint bereits alles verloren - und als sich die Staats- und Regierungschefs der Welt Anfang April 2005 in Rom versammeln, um an der Begräbniszeremonie für Papst Johannes Paul II. teilzunehmen, kommt es zum geradezu dramatischen Finale.

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