Gut, aber nicht rebellisch
Rezension zu die Rebellin von Trudi Canavan
Inhalt
In Imardin, der Hauptstadt Kyralias, herrscht eine klare Zweiklassengesellschaft. Auf der einen Seite die Adligen, aus denen sich auch die meisten Druiden rekrutieren, auf der anderen Seite das Hüttenvolk, das in ärmlichen Siedlungen vor der Stadtmauer haust. Dieses wird von den Adligen verachtet, niemand kümmert sich um die Belange der Armen.
Dies ändert sich, als bei einer Auseinandersetzung zwischen Magiern und Hüttenvolk die junge Sonea ihre magischen Fähigkeiten entdeckt und einen Druiden verletzt. In der Druiden-Gilde entscheidet man sich, Sonea zu suchen und auszubilden. Die Gründe dafür sind zweierlei: Zum einen droht Soneas Gabe sie und ihre Umwelt zu gefährden. Zum anderen hofft man so, den ramponierten Ruf der Gilde aufpolieren zu können. Aufgrund des schlechten Rufes der Gilde in den Hüttenvierteln, glaubt Sonea die Druiden wollten sie töten. So beginnt ein Versteckspiel Soneas vor den Druiden, bei dem sie von den Dieben unterstützt wird.
Nach monatelanger Suche wird Sonea schließlich von dem Druiden Rothen gefunden, der ihr in letzter Minute zeigen kann, wie sie ihre Magie kontrolliert. Sonea wird in die Gilde gebracht, wo sie eine Grundausbildung erhält, und auf eine schwerwiegende Intrige stößt…
Rezension
Die Rebellin ist der Debut-Roman von Trudi Canavan. Trotzdem liest man einen relativ routinierten Fantasy-Roman. Das Setting erinnert an das Mittelalter und auch die Story-Line wirkt bekannt: Normalbürgerin aus den unteren Schichten wird zur Heldin.
Dennoch erhält der Leser einen spannenden Roman. Die große Stärke sind die erstklassigen Charakterisierungen der Figuren. Alle Hauptpersonen wirken glaubhaft, ihre Handlungen scheinen stimmig. Die weiteren Punkte zum Roman lassen sich schnell zusammenfassen.
Das Setting wirkt bekannt, ist aber plastisch geschildert. Der Roman lässt sich flüssig lesen. Die Spannung bleibt, abgesehen von einer Ausnahme, konstant gut. Leider leidet sie unter der einzigen Schwäche des Romans: Es passiert sehr wenig.
Über die Hälfte des Romans jagen die Druiden Sonea, bis sie sie schließlich finden. Bis dahin liest man mehrmals das Muster „Druiden sind nah dran, Sonea entwischt in letzter Sekunde“. Hier wäre weniger mehr gewesen. Verstärkt wird dieser Effekt durch das Wissen des Lesers, dass „Die Rebellin“ der erste Teil einer Trilogie ist; der nächste Teil heißt „Die Novizin“, folglich ist unschwer vorauszusagen wie die Jagd auf Sonea endet.
Fazit
Stilistisch sauber geschriebener Debütroman mit guten Charakterisierungen, die teilweise das Handlungstempo zu stark abgrenzen. Nicht rebellisch, aber GUT (2,0).
Bibliographische Daten
Trudi Canavan: Die Rebellin.
Blanvalet, 2006, 541 Seiten, Trade-Paperback.
ISBN: 978-3570303283